Das Carunternehmen Domo will bald die ersten Fernbusse durch die Schweiz schicken. Nun geben die Bahnen ihren Widerstand dagegen auf, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.
Der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) habe entschieden, die ersten Gesuche für nationale Fernbusse nicht zu bekämpfen, sagt Direktor Ueli Stückelberger. Man sei zum Schluss gekommen, dass die beantragten drei Strecken für die Bahn noch keine zu starke Konkurrenz darstellten. Und man wolle nicht aus Prinzip neue Angebote verunmöglichen. Dies wird der VöV auch dem Bund so mitteilen, der derzeit eine Anhörung zu den Plänen von Domo durchführt.
Das Plazet der Branche ist aber an Bedingungen geknüpft. So soll Domo die Strecken fahrplanmässig betreiben, also auch dann, wenn die Busse schlecht ausgelastet sind. Zudem pocht der Verband darauf, dass Domo auch Behinderte transportiert und branchenübliche Löhne bezahlt. Und schliesslich gilt das Okay nur für das konkrete Gesuch.
«Generell bleiben wir bei unserer kritischen Haltung», sagt Stückelberger in der «NZZ am Sonntag». «Es darf nicht sein, dass Fernbusse sich rentable Strecken holen, dort der Bahn Passagiere wegnehmen und damit die Finanzierung des Bahnnetzes unterlaufen.» Eine Liberalisierung der Fernbusse, wie sie der Nationalrat fordert, komme nicht infrage. Ebenso wenig, dass ausländische Billig-Anbieter beginnen, im nationalen Verkehr Passagiere ein- und aussteigen zu lassen.