Coronaregeln
Das bunte Treiben der Coronasünder: Partys, gefälschte Zertifikate und immer wieder Probleme mit Tennisspielen

Der Credit-Suisse-Präsident ist nicht der einzige: Prominente aus Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur setzen sich auch in der Pandemie gerne über Regeln hinweg.

Pascal Ritter, Florence Vuichard, Benjamin Weinmann, Stefan Ehrbar
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Credit-Suisse-Präsident António Horta-Osório hat zweimal gegen die Corona-Quarantäneregeln verstossen – einmal gegen schweizerische, ein zweites Mal gegen britische, weil er den Tennisfinal in Wimbledon live miterleben wollte. Die Folgen: für die Credit Suisse zahlreiche peinliche Schlagzeilen in der globalen Finanzpresse, für Horta-Osório selbst blieb nur noch der Rücktritt. Er ist aber bei weitem nicht der einzige, der wegen Verstössen gegen die Coronaregeln Rückschläge in der eigenen Karriere einstecken musste, wie die folgende Bildstrecke zeigt:

António Horta-Osório: Der Präsident der Grossbank Credit Suisse tritt zurück. Er hatte die Schweizer Corona-Regeln gleich zweimal gebrochen.
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Novak Djokovic: Der Tennisstar wollte ohne Impfung nach Australien einreisen – und musste das Land am Sonntag verlassen.
Boris Johnson: Der britische Premier soll während des Lockdowns im Jahr 2020 und auch 2021 verbotene Partys gefeiert haben.
Markus Anfang: Der Ex-Trainer des deutschen Fussball-Zweitligisten Werder Bremen stolperte über ein gefälschtes Covid-Zertifikat.
Matt Hancock: Der britische Gesundheitsminister musste im Juni 2021 zurücktreten. Er hatte eine Mitarbeiterin innig umarmt und geküsst.
Breel Embolo: Der Schweizer Fussballer feierte Anfang 2021 eine Party und ergriff die Flucht, als die Polizei anrückte.
Johann Rupert: Der südafrikanische Milliardär und Richemont-Präsident drängelte sich im Thurgau bei seiner Erstimpfung vor.
Kim Kardashian-West: Die Influencerin und Unternehmerin feierte im Herbst 2020 auf einer Party mit vielen Gästen ihren 40. Geburtstag.
Phil Hogan: Im August 2020 trat der EU-Handelskommissar zurück, weil er gegen Versammlungslimiten verstossen haben soll.

António Horta-Osório: Der Präsident der Grossbank Credit Suisse tritt zurück. Er hatte die Schweizer Corona-Regeln gleich zweimal gebrochen.

Keystone

Novak Djokovic: Einreiseversuch in Australien

Die Nummer 1 des Herren-Tennis sorgte während rund zehn Tagen für internationale Schlagzeilen, weil er ohne Impfung versuchte, in Australien einzureisen, um am «Australian Open»-Turnier teilzunehmen. Nach einem juristischen Hin und Her musste er das Land am Sonntagabend definitiv verlassen.

Boris Johnson: Partygate ohne Ende

Der britische Premierminister Boris Johnson ist wegen der «Partygate»-Affäre arg in Bedrängnis – und im Dauerentschuldigungsmodus. Zuerst musste er sich wegen einer Lockdown-Party im Mai 2020 entschuldigen und auch für weitere Partys im April 2021, auch wenn er bei Letzteren selbst nicht anwesend war. Um seine eigene Haut zu retten, will Johnson nun mit strengen Regeln rigoros durchgreifen, heisst es. Und offenbar will er auch personelle Änderungen vornehmen.

Markus Anfang: Zertifikat gefälscht

Fussballtrainer Markus Anfang ist im November 2021 von seinem Posten beim deutschen Fussball-Zweitligisten Werder Bremen zurückgetreten. Ihm wird vorgeworfen, er habe ein Covid-Zertifikat gefälscht. Zunächst wies Anfang den Vorwurf zurück, jüngst hat er sein Vergehen zugegeben.

Matt Hancock: Schmusen mit Büroaffäre statt Abstandhalten

Matt Hancock musste im Juni 2021 seinen Posten als britischer Gesundheitsminister abgeben, nachdem bekannt wurde, dass er im Mai am Arbeitsplatz eine Mitarbeiterin innig umarmt und geküsst hatte. Damals galten strenge Abstandsregeln zu Mitgliedern fremder Haushalte.

Breel Embolo: Flucht nach verbotener Party

Der Schweizer Fussballer Breel Embolo wurde von seinem Verein Borussia Mönchengladbach vorübergehend aus dem Kader gestrichen, nachdem bekannt wurde, dass er Anfang 2021 eine Party gefeiert und die Flucht ergriffen habe, als die Polizei kam. Die Stadt Essen büsste ihn im April mit einer Geldstrafe von 8400 Euro – wegen Verstössen gegen Coronabestimmungen wie der Teilnahme an einer Veranstaltung sowie die Verletzung der Maskenpflicht.

Johann Rupert: Milliardenschwerer Impfdrängler

Während Anfang 2021 hierzulande die Impfwilligen warten mussten, bis sie an der Reihe waren, flog der südafrikanische Milliardär und Präsident des Genfer Luxuskonzerns Richemont, Johann Rupert, kurzerhand mit dem eigenen Jet in den Thurgau und erhielt dort in einer Hirslanden-Klinik den ersten Piks. Politik und Bevölkerung reagierten entsetzt, für die zweite Dosis musste sich Rupert dann nach einer anderen Lösung umsehen.

Kim Kardashian West: Inselparty während Lockdown

TV-Star Kim Kardashian erntete einen Empörungssturm, nachdem sie im Herbst 2020 ihren 40. Geburtstag mit vielen Gästen auf einer Insel gefeiert hatte. In ihrer Heimat, den USA, galten damals teilweise strenge Coronaregeln.

Phil Hogan: Party mit 80 Gästen

Phil Hogan musste im August 2020 als EU-Handelskommissar zurücktreten, als bekannt wurde, dass er zuvor mit 80 Gästen an einem Dinner einer Golf-Gesellschaft im Westen seiner Heimat Irlands teilgenommen hat. Er soll gegen Versammlungslimiten verstossen haben.