Der Mobilfunkanbieter Orange plant, noch in diesem Jahr seinen Namen zu wechseln. Allerdings lässt man sich noch etwas Zeit bei der Suche nach der neuen Bezeichnung. Orange hatte im vergangenen Jahr mit Umsatz-Schwierigkeiten zu kämpfen.
Orange Schweiz wurde am 23. Februar vom französischen Unternehmer Xavier Niel übernommen. Niel tritt in Frankreich seit 2012 mit dem von ihm kontrollierten Mobiltelefonieanbieter Iliad als Preisbrecher auf. Die neue Marken - und Namensgebung für Orange sei ein logischer Schritt in der weiteren Entwicklung des Unternehmens unter dem neuen Eigentümer, teilte Orange am Dienstag mit. Weitere Einzelheiten zum neuen Auftritt werden am 23. April 2015 bekannt gegeben.
Die Rechte, den Namen Orange in der Schweiz zu nutzen, hätte das Unternehmen nach Angaben vom vergangenen Jahr noch bis Anfang 2017 nutzen können. Die Marke gehört dem französischen Orange-Konzern, der früher France Telecom hiess. Dieser war früher auch Besitzer von Orange Schweiz, ehe das Schweizer Mobilfunkgeschäft vor drei Jahren einer Beteiligungsgeschäft verkauft wurde.
Orange-Schweiz-Chef Johan Andsjö betonte , dass die bisherigen Abos und Angebote auf alle Fälle weitergeführt würden und auch an den Investitionen in den Ausbau der Mobilfunknetzwerke festgehalten werde. Wie die anderen Mobilfunkanbieter baut Orange derzeit insbesondere die Netze für die schnelle Übertragung von Daten aus.
Ebenfalls keine Auswirkungen hat der Namens- und Besitzerwechsel gemäss Andsjö auf die Struktur von Orange Schweiz und den Personalbestand. Der Mobilfunkanbieter hat allerdings bereits im vergangenen Jahr seine Kosten erheblich gesenkt, insbesondere die Personalkosten. So sank die Zahl der Vollzeitstellen von Herbst 2013 bis Herbst 2014 um rund 7 Prozent.
In den ersten neun Monaten der vergangenen Jahres hat Orange Schweiz noch einen sinkenden Umsatz verzeichnet. Gegen Ende des Jahres hat sich das Blatt aber gewendet. So konnten in den letzten drei Monaten des Jahres sowohl Kundenzahl als auch Umsatz deutlich gesteigert werden, wie aus der Medienmitteilung hervorgeht. Im ganzen Jahr resultierte schliesslich ein Anstieg der Kundenzahl um 0,9 Prozent auf knapp 2,17 Millionen.
Dabei stieg die Zahl der Kunden mit einem Abo um 2,3 Prozent, derweil die Kunden, die ein Prepaid-Angebot nutzen, weniger wurden. Der Umsatz stieg um 1,9 Prozent auf 1,32 Milliarden. Franken. Als Grund für den Umschwung wurde eine starke Dynamik bei den Verkaufsaktivitäten im vierten Quartal genannt. Diese Entwicklung wurde erst nach der zuvor abgeschlossenen Umstellung der IT-Systeme möglich.
Dass trotz Pauschalangeboten und dadurch tendenziell sinkenden Einnahmen aus einzelnen Telefongesprächen ein Umsatzplus resultierte, hängt indes auch mit Mehreinnahmen aus dem Verkauf von Telefonen zusammen. Der gesteigerte Gesamtumsatz führte gemäss Communiqué zusammen mit der hohen Zahl von neuen Abschlüssen für Datenabos zu einer Zunahme des operativen Gewinns vor Abschreibungen (EBITDA). Dieser fiel 2014 mit 433,8 Millionen Franken um 11 Prozent höher als im Jahr davor aus.
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