Kriminalität
Diamantenräuber waren professionelle Täter

Der Staatsanwaltschaft zufolge erbeutete die Diebe bei ihrem spektakulären Coup in Brüssel 120 Päckchen Diamanten. Auch wenn die Überwachung an Schweizer Flughäfen gut sei, könne man eine solche Tat nicht ganz ausschliessen, sagt der BAZL-Sprecher.

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Flughafen Brüssel, der Ort des Geschehens.

Flughafen Brüssel, der Ort des Geschehens.

Keystone

Bei dem Überfall Montagnacht am Brüsseler Flughafen haben die Täter der Staatsanwaltschaft zufolge 120 Päckchen mit Diamanten geraubt. Über den Wert der Edelsteine gebe es noch keine genauen Erkenntnisse, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Dienstag in Brüssel. Es wird aber von einem Wert gegen 50 Millionen Schweizer Franken ausgegangen. Die Fahndung nach den Männern läuft laut Staatsanwaltschaft auf Hochtouren. Über deren Identität sei bislang aber nichts bekannt. Die Tat habe lediglich fünf Minuten gedauert.

Acht schwer bewaffnete Männer

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft waren die Diamantenräuber Profis. Die acht schwer bewaffneten Männer hätten sich als Polizisten ausgegeben und seien in schwarzen Limousinen mit Blaulicht auf das Flughafengelände gefahren. «Das war eine genau vorbereitete Tat», sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. «Das waren professionelle Täter.» Die Männer seien vermummt und mit Maschinengewehren bewaffnet gewesen.

Tat auch in der Schweiz möglich

Die Sicherheit an Flughäfen ist international geregelt, die Umsetzung des Sicherheitskonzeptes obliegt aber den jeweiligen Behörden. Am Flughafen Zürch beispielsweise patroulliert die Zürcher Kantonspolizei im und ums Gelände. Für die Sicherheit am Euroairport Basel ist Frankreich zuständig. Brüssel gilt nicht unbedingt als sicherer Flughafen. 2005 wurden aus einem Fedex-Lager auf dem Gelände Diamanten entwendet, 2001 wurden Edelsteine aus einer Lufthansa-Maschine geraubt. Dabei gilt das knapp 50 Kilometer entfernte Antwerpen als Weltzentrum des Diamantengrosshandels. Trotzdem hält BAZL-Sprecher Urs Holderegger fest, dass ein solcher Überfall auch in der Schweiz nicht auszuschliessen sei. Genauere Auskunft will aber keine Stelle geben. Zu heikel ist das Thema Sicherheit und die betreffenden Konzepte.

Luftweg gängig für Edelsteine

Grundsätzlich gelten Wert-Transporte per Luft als risikoarm. Einmal unterwegs kann fast nichts mehr passieren. Mögliche Schwachstelle ist das Be- und Entladen, obgleich auch dies als sicher gilt, da es sich bei Flughäfen um abgesperrte Gelände handelt. Holderegger nennt zwei Zahlen, welche die Bedeutung der Edelsteine im Lufttransport zeigen. Machten sie nur rund zwei Prozent des Gesamtgewichtes aus, erreichten sie beim Wert einen Anteil von circa 30 Prozent. (sda/pp)