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Der Lokführermangel bei den SBB spitzt sich zu: Neben diversen S-Bahn-Verbindungen in der Deutsch- und Westschweiz fällt ab dem 7. September auch der Interregio zwischen Basel und dem Zürcher Flughafen aus.
Der SBB fehlen Lokführer. Bereits vor wenigen Wochen mussten sie deshalb die Einstellung diverser Verbindungen etwa in der Westschweiz oder bei der Zürcher S-Bahn kommunizieren. Die Personalsituation sei angespannt, teilten die SBB anfangs August mit. Nun folgt der nächste Hammer: Ab dem 7. September muss die Bahn weitere Verbindungen einstellen, weil das Personal fehlt.
Davon betroffen ist unter anderem der «Flugzug», die Interregio-Verbindung zwischen Basel und dem Flughafen Zürich. Drei Verbindungen frühmorgens und zwei Verbindungen am Abend verkehren noch auf Teilstrecken, die restlichen fallen aus. Zwischen Frick und Brugg verkehren zudem Bahnersatzbusse. Zwischen Basel und Zürich fällt zudem der IC 3 mit Abfahrt um 20.06 Uhr in Basel SBB aus. Zwischen Olten und Basel trifft es die S3 mit Abfahrt um 6.36 Uhr, die nicht mehr verkehrt.
Mit Bussen ersetzt werden mit Ausnahmen von drei Verbindungen auch alle Züge der S9 zwischen Olten, Läufelfingen und Sissach. Auch die S28 zwischen Zofingen und Lenzburg wird mit Bussen ersetzt, die Reise dauert damit 30 Minuten länger.
Weitere Einstellungen betreffen die S29 zwischen Sursee und Turgi, die nur noch werktags verkehrt. Auf der S1 zwischen Luzern und Sursee verkehren die erste Verbindung am Morgen und der letzte in der Nacht an den Wochenenden mit Bussen.
Alle Anpassungen gelten ab dem 7. September bis zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember. Bereits kommuniziert wurde der Ausfall einzelner Verbindungen der Zürcher S-Bahn, etwa der S20, S21, S23 und S42 sowie der Ausfall der Stosszeit-Verbindung zwischen Zürich und Luzern. Das hatte für Kritik des Bestellers, des Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) gesorgt. «Die SBB liefern nicht, was wir bestellt haben – wir hoffen, dass sie das bald in den Griff kriegen», sagte ein Sprecher dem Tages-Anzeiger.
Begründet werden die Ausfälle von der SBB unter anderem damit, dass viele Lokführer der Babyboomer-Generation pensioniert werden. Zudem sei die Ausbildung neuer Lokführer wegen Corona verzögert worden. Die SBB versprechen aber Besserung. So seien die Lokführer-Klassen voll, und künftig sollen die Lokführer auch flexibler eingesetzt werden können.