Attentat
Drogenkrieg in Mexiko: Schweizer Firma Opfer eines Attentats

Ein Mitarbeiter der Zuger Ölfirma Weatherford International wurde in Mexiko erschossen. Der Krieg gegen die mexikanischen Drogenkartelle betrifft damit erstmals auch die Schweiz.

Christian Bütikofer
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Keystone

Die Drogenmafia Mexikos nimmt die heimische Ölindustrie ins Visier. Francisco Alberto Ruíz von Weatherford International wurde von Attentätern auf dem Firmenparkplatz verfolgt und mit fünf Schüssen niedergestreckt.

Weatherford International ist ein Ausrüster in der Erdöl- und Erdgasindustrie mit Sitz im Steuerparadies Zug und Büros in Genf. Erst 2008 verlegte die Firma ihren Sitz von den Bahamas in die Schweiz. Das operative Hauptquartier liegt im US-amerikanischen Houston.

In Mexiko wurde Weatherford von Mexikos staatlichem Ölmonopolisten Pemex beauftragt, in Chicontepec Bohrungen vorzunehmen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Mordanschlag während Schweizer Börsengang

In der Woche des Mordes an Ruíz ging Weatherford an die Schweizer Börse Sixt. Am 17. November war der Börsengang perfekt. Das Ölfeld-Serviceunternehmen beschäftigt über 53'000 Angestellte und erzielte einen Jahresumsatz von 8,83 Milliarden Dollar.

Bisher über 31'000 Opfer

Im Drogenkrieg Mexikos sind seit Dezember 2006 über 31'000 Personen umgekommen. Die Ölindustrie spürte davon aber bisher wenig. Sollten die Drogenkartelle ihre Angriffe auf diesen Industriezweig ausdehnen, könnte dies beträchtliche Folgen für die Staatseinnahmen nach sich ziehen: Mexiko ist der siebtgrösste Ölproduzent der Welt.

Schon jetzt kündigte Pemex an, die Sicherheitsvorkehrungen zu verschärfen, was direkte Kostenfolgen haben wird. Weatherford nahm zum Zwischenfall bisher nicht Stellung.