Ein Walliser für die lila Bank: Ewald Burgener wird Valiant-CEO

Finanzchef Ewald Burgener übernimmt den CEO-Posten bei der Valiant-Bank. Sein Fokus richtet sich auf die Erschliessung neuer Ertragsfelder.

Maurizio Minetti
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Ab Mai 2019 Valiant-CEO: Ewald Burgener. (Bild: PD)

Ab Mai 2019 Valiant-CEO: Ewald Burgener. (Bild: PD)

Vier Monate hat das Auswahlverfahren gedauert, bei dem sowohl interne als auch externe Kandidaten evaluiert wurden. Am Ende hat sich ein Interner durchgesetzt: Der 52-jährige Ewald Burgener übernimmt im Mai 2019 die CEO-Funktion bei der Valiant-Bank, wie das Finanzinstitut mitteilt. Er folgt damit auf Markus Gygax, der wie früher angekündigt in den Verwaltungsrat wechseln wird und ab 2020 das Präsidium von Jürg Bucher übernehmen soll.

Ewald Burgener ist der erste gebürtige Walliser an der Spitze der regional verankerten Retailbank. Seine Wahl signalisiert Kontinuität, ist er doch seit fünfeinhalb Jahren Finanzchef von Valiant und seit Dezember 2015 Stellvertreter von CEO Gygax. Davor war er als Wirtschaftsprüfer und Bankrevisor bei Ernst & Young sowie als Finanzchef der Regionalbanken Holding RBA tätig.

Präsident Jürg Bucher sagte an einer Telefonkonferenz am Freitag, Kontinuität sei bei der Wahl des neuen CEO keine Anforderung gewesen, denn diese sei mit dem Wechsel von Gygax in den Verwaltungsrat gegeben. Burgener sei ein ausgezeichneter Kenner des Schweizer Retailbanken-Marktes und verfüge über eine hohe Sozialkompetenz. «Er ist ein Mann der Argumente; authentisch, glaubwürdig», ergänzte Bucher. Burgener selbst sagte, die neue Herausforderung sei eine Herzensangelegenheit.

Neuer Finanzchef wird noch gesucht

Eine komplette Strategieänderung ist unter Burgener nicht zu erwarten. «Ich stelle sicher nicht alles auf den Kopf», so Burgener. Die Retailbank will zwar weitere Filialen eröffnen, jedoch angesichts des schrumpfenden Schaltergeschäfts vermehrt auf Beratung setzen. Parallel dazu investiert die Bank in diverse Online-Projekte.

Eine Herausforderung für den Ökonomen wird sein, weitere Ertragsfelder neben dem Zinsdifferenzgeschäft zu erschliessen. Burgener schielt dabei auf das indifferente Geschäft, das etwa Einnahmen aus Kommissionen und Dienstleistungen umfasst. «Für die Entwicklung der Bank ist es wichtig, mehrere Ertragspfeiler zu haben», sagt Burgener.

Man wolle auch weitere Dienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette anbieten. Ein Beispiel dafür ist die Investition der Valiant in das Rotkreuzer Immobilien-Start-up Agent Selly, über dessen Online-Plattform der Immobilien-Verkauf digital abgewickelt wird.

Einen besonderen Bezug zur Zentralschweiz habe er nicht, sagt Burgener. Allerdings war er bei der Integration der Triba Partner Bank mit Sitz in Triengen federführend. Ob Valiant künftig weitere Banken übernimmt oder eher aus eigener Kraft wachsen wird – diesbezüglich will sich Burgener noch nicht festlegen. Eine neue strategische Stossrichtung wird erst im kommenden Jahr definiert. Bis dahin sollte auch klar sein, ob die aktuelle Strategie 2020 erfolgreich beendet werden kann. Derzeit sei man damit auf Kurs, sagte Jürg Bucher.

Ein Nachfolger für Burgener als Finanzchef der Bank soll noch dieses Jahr gewählt werden, damit er im Mai 2019 die Funktion übernehmen kann, sagte Bucher.