Startseite Wirtschaft
Wo das Weltwirtschaftsforum 2021 stattfindet, beschliesst nicht dessen Gründer Klaus Schwab allein. Sondern das vielleicht hochkarätigste Gremium der Welt. Am Montag berät es: Luzern/Bürgenstock, Singapur – oder doch nur ein virtuelles Treffen?
Klaus Schwab hat innerhalb von fünf Jahrzehnten das World Economic Forum (WEF) zu einer Organisation geformt, an deren Jahrestreffen in Davos nicht nur Staatspräsidenten und die wichtigsten Wirtschaftsführer kommen, sondern deren eigene Gremien auch ein «Who is Who» der globalisierten Elite sind.
Das oberste Steuerungsgremium, das so genannte Board of Trustees, wird am Montag entscheiden, wo das nächste Treffen stattfindet. Klar ist bereits, dass es nicht wie üblich im Januar in Davos durchgeführt wird, sondern im Frühjahr. Bis vor zwei Wochen waren Luzern und der Bürgenstock gesetzt, inzwischen steht Singapur im Vordergrund, wie diese Zeitung vergangenen Montag publik gemacht hat. Singapur gilt als «coronasicher », die Regierung verfolgt eine sehr strikte Pandemiepolitik, kennt zugleich aber eine für Geschäftsleute attraktive Regel: Die Quarantäne beträgt bei der Einreise - unter strengen Verhaltensauflagen - nur gerade 24 Stunden.
Wer gehört dem Board an, das den Standortentscheid trifft? Es sind 24 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, und sie stammen aus allen grossen Weltregionen. Abgesehen von Klaus Schwab selbst haben drei weitere Mitglieder einen engen Schweiz-Bezug: André Hoffmann, Vizepräsident und Miteigentümer des Basler Pharmakonzerns Roche, der am Genfersee wohnhafte Nestlé-Chef Mark Schneider und der frühere Nestlé-Chef Peter Brabeck.
Es hat aber auch einen Singapurer im WEF-Board: Tharman Shanmugaratnam, der in der Regierung des Stadtstaats für Sozialpolitik zuständig ist. Ansonsten stechen folgende internationale Persönlichkeiten hervor:
Ob sich das Gremium von der Schweizer Politik, die für den Durchführungsort Luzern/Bürgenstock kämpft, beeinflussen lässt, gilt als unwahrscheinlich. Heute Freitag wird Wirtschaftsminister Guy Parmelin (SVP), der im Frühjahr in der Zentralschweiz eigentlich die Eröffnungsrede halten sollte, den Veranstaltungsort auch im Bundesrat thematisieren. Weil es sich aber um eine private Veranstaltung handelt, hat die Schweizer Politik letztlich keinen Einfluss darauf, wo diese stattfindet.
Und das sind sie – eine Auswahl der 24 Persönlichkeiten des Steuerungsgremiums, das über den Durchführungsort des WEF entscheiden wird: