Die Stiftung für Konsumentenschutz gibt jetzt auch Tipps zum Online-Einkauf im Ausland. Die Schweizer Anbieter nehmen es gelassen. Mit dem Merkblatt soll den Konsumenten geholfen werden, zusätzliche Kosten zu vermeiden.
Der Aufruhr war gross, als die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) Ende April eine Broschüre druckte, die Ratschläge zum Einkaufen im Ausland enthielt. Der Präsident des Gewerbeverbands forderte, dass der Stiftung die Bundesbeiträge gestrichen werden sollen und Migros-Chef Herbert Bolliger empörte sich in der az: «Ich finde das völlig daneben.»
Dieser Kritik zum Trotz hat die SKS am Mittwoch ein neues Merkblatt für Einkaufstouristen publiziert - dieses Mal für das Bestellen bei ausländischen Internethändlern. «In ausländischen Online-Shops kosten viele Produkte deutlich weniger als in der Schweiz», schreibt die Stiftung. Bei der Verzollung der Pakete entstünden aber oft hohe zusätzliche Kosten. Mit dem Merkblatt soll den Konsumenten geholfen werden, solche Kosten «zu vermeiden oder möglichst tief zu halten», heisst es im Schreiben weiter.
Die grossen Schweizer Online-Händler nehmen das neue Merkblatt gelassen. Digitec-Marketingleiter Martin Walthert schreibt auf Anfrage der az, dass man sich seit je für Transparenz im Handel und für die Wahlfreiheit der Konsumenten einsetze. «Insofern spricht für uns nichts gegen eine solche Publikation», so Walthert. Man sehe auch keine negativen Auswirkungen für Digitec, da die eigenen Preise in der Regel problemlos mit dem Ausland mithalten könnten. Digitec brauche sich nicht zu verstecken, lässt das Unternehmen selbstbewusst verlauten. Beim Konkurrenzunternehmen Brack Electronics bläst man ins gleiche Horn.