Staatsgarantie
Ex-UBS-Chef Oswald Grübel kritisiert Staatsgarantie für Kantonalbanken

Oswald Grübel schreibt in seiner Kolumne in der «Schweiz am Sonntag», dass die Staatsgarantie den staatlichen Banken in Zukunft noch grössere Vorteile verschaffen wird. Bei Privat- und Staatsbanken werden mit zwei Ellen gemessen.

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Oswald Grübel: «Die Wut der Steuerzahler wurde geschickt auf die privaten Banken gelenkt.»

Oswald Grübel: «Die Wut der Steuerzahler wurde geschickt auf die privaten Banken gelenkt.»

Keystone

Ex-UBS-Chef Oswald Grübel kritisiert in seiner Kolumne in der Zeitung „Schweiz am Sonntag" die Staatsgarantie der Kantonalbanken. „Diese werden und müssen vom Staat gerettet werden. Mit anderen Worten, die Steuerzahler haben für die Staatsbanken geradezustehen", schreibt er.

„Und wenn Sie glauben, dass die Staatsbanken besser geführt werden, dann reicht es, einen Blick nach Deutschland zu werfen, wo die Landesbanken insgesamt die grössten Verluste aller Banken produzierten."

Grübel weiter: „Die Wut der Steuerzahler und Politiker wurde jedoch geschickt auf die privaten Banken gelenkt. Es scheint, dass hier mit zwei Ellen gemessen wird. Die eingebaute Staatsgarantie bei den staatlichen Banken wird ihnen in Zukunft einen noch grösseren Marktvorteil verschaffen.

Ist es richtig, dass ein Staat auf diese Weise mit seiner eigenen Privatwirtschaft konkurriert? Oder sollten wir alle Staatsbanken privatisieren, um sicherzustellen, dass der Steuerzahler in Zukunft nicht mehr zurückgeben muss, als er an Gewinnen eingenommen hat? Das jetzige Vorgehen ist einseitig, denn es bevorzugt eindeutig die Staatsbanken. Der Steuerzahler sollte sehr gut aufpassen auf «seine» Banken."