Die Thurgauer Versandapotheke und Ärztegrossistin Zur Rose ist neue Exklusivpartnerin der Migros-Tochter Medbase. Künftig werden alle Medbase-Zentren in der Schweiz von Zur Rose beliefert.
Stefan Borkert
Zunächst sah es nach einem zarten Pflänzchen aus. Am Börsengang vor einer Woche hat die Zur Rose AG ihren ersten Shop-in- Shop in einer Migros-Filiale eröffnet. Jetzt stellt sich die Partnerschaft mit der Migros als wesentlich enger verwurzelt dar. Die Frauenfelder Ärztegrossistin und Onlineapotheke Zur Rose als Tochtergesellschaft der inzwischen börsenkotierten Zur-Rose-Gruppe hat einen lukrativen Vertrag mit der Migros-Tochter Medbase geschlossen. Damit stärkt Zur Rose ihre Position auf dem Schweizer Gesundheitsmarkt und setzt gleichzeitig einen weitern Baustein ihrer Strategie mit verschiedenen Verkaufskanälen um.
Medbase ist die grösste Dienstleisterin in der ambulanten medizinischen Grundversorgung der Schweiz. Die Medbase-Gruppe betreut in der Schweiz aktuell 450000 Patienten mit gesamthaft 1,8 Millionen Konsultationen pro Jahr. Der Gesundheitsdienstleister ist an 47 Standorten präsent und beschäftigt mehr als 950 Mitarbeitende.
Künftig beliefert Zur Rose alle Medbase-Zentren exklusiv mit Arzneimitteln. Neben gemeinsamen Dienstleistungen und Angeboten lancieren Zur Rose und Medbase zudem eine Online-Plattform, auf der sie Beiträge zu medizinischen, pharmazeutischen und therapeutischen Themen publizieren. In einem Communiqué heisst es, dass abgestimmt auf diese Inhalte Gesundheitsprodukte angeboten werden, die über den Online-Shop von Zur Rose gekauft werden können. Marcel Napierala, Geschäftsführer von Medbase, sagt zum neuen Exklusivpartner: «Da Zur Rose bereits ein langjähriger Partner ist und wir unseren Patienten einen möglichst umfassenden Service anbieten wollen, haben wir uns für diese Zusammenarbeit entschieden.» Mit der jetzigen Kooperation werde eine bestehende Partnerschaft auf natürliche Weise erweitert. Auf der einen Seite betreue Medbase Patienten direkt vor Ort in medizinischen Zentren von oder auch in der Apotheke von Medbase in St. Gallen.
«Auf der anderen Seite möchten wir unseren Patienten auch die Möglichkeit geben, dass sie Medikamente nach Hause geliefert bekommen können.» Das sei eine Erleichterung gerade für Patienten mit chronischen Erkrankungen oder auch für ältere oder weniger mobile Patienten. «Uns liegt daran, auf verschiedenen Wegen die Bedürfnisse der Patienten abdecken zu können.» Auch die Präsenz der medizinischen Beratung in Apotheken sei hierzu ein wichtiger Schritt, den Medbase in Form der Interprofessionalisierung gerne weiter verfolge, so Napierala. Bei Zur Rose ergänzt Sprecherin Pascale Ineichen: «Die Partnerschaft stärkt die Position von Zur Rose als Grossistin bei der Arzneimittelbelieferung von Leistungserbringern der ärztlichen Grundversorgung.» Mit dem Konzept der Shop-in-Shop-Apotheken und der Zusammenarbeit mit Medbase sei Zur Rose in zwei innovativen Kooperationen mit guten Marktaussichten engagiert.
Die Umsetzung der Exklusiv-Partnerschaft wird schrittweise erfolgen. «Im laufenden Jahr werden die einzelnen Medbase-Zentren graduell dazu übergehen, ihre Arzneimittel exklusiv von Zur Rose als Grossistin zu beziehen», sagt Zur-Rose-Sprecherin Ineichen.
Und die Partnerschaft von Zur Rose und Migros könnte noch weiter gedeihen. Medbase-Chef Marcel Napierala: «In Zukunft werden wir weitere Felder analysieren, wo wir die Betreuung der Patienten stetig verbessern können, zudem führen wir bereits eine Apotheke, welche wir Tür an Tür an unser medizinisches Zentrum angesiedelt haben.» Konzepte dieser Art verfolge Medbase weiter, da Patienten so von einem professionellen Angebot auf mehreren Ebenen profitieren können.