Der grösste Anlegerbetrug der Deutschen Wirtschaftsgeschichte zieht seine Kreise bis in die Zentralschweiz.
Zug/München Im mutmasslich grössten Anlegerskandal Deutschlands um die Münchener Kapitalanlagegruppe P&R hat das Amtsgericht München nun das Insolvenzverfahren eröffnet. Ausserdem wurde auch bekannt gegeben, dass ein Gutachten bestätigt hat, was schon an die Öffentlichkeit durchgesickert war: Von den rund 1,6 Millionen Container, in die 54000 Anleger investiert hatten, konnten nur etwas mehr als 600000 gefunden werden.
Es erhärtet sich also der Verdacht, dass die Anlegergelder im Rahmen eines Schneeballsystems zur Bedienung der Renditen und Rückkäufe verwendet wurden, aber nicht zum Kauf neuer Container. Somit bestätigt sich, dass etliche Anleger einen erheblichen Teil ihrer Investitionssumme verloren haben.
Gemäss Insolvenzverwalter soll nun der noch verbleibende Containerbestand bestmöglichst verwertet werden. Das über die P&R Equipment & Finance Corp, eine Schwestergesellschaft mit Sitz in Zug, geführte Vermietungsgeschäft, werde aber vorerst weitergeführt. Noch bis zum 14. September können Gläubiger – unter denen sich auch Schweizer Anleger befinden – nun ihre Forderungen anmelden. Eine erste Gläubigerversammlung ist für den 17. Oktober angesetzt 2019. Einen Hinweis darauf wie viele Gläubiger zu Schaden gekommen sein dürften, zeigt der Veranstaltungsort der Versammlung, das Münchner Olympiastadion. (cg)