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Die Belegschaft von Komax am Standort Dierikon soll sich bis ins Jahr 2019 auf rund 700 verdoppeln. Der Hersteller von Kabelverarbeitungsmaschinen plant einen Neubau. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Unternehmen deutliche Wachstumszahlen.
«Wir planen in Dierikon einen Neubau, in den wir einen zweistelligen Millionenbetrag im oberen Bereich investieren» sagte Komax-CEO Matijas Meyer am Rande der Bilanz-Medienkonferenz am Dienstag. Im Sommer soll der Spatenstich sein, voraussichtlich im Jahr 2019 wird der Neubau bezogen werden.
Heute beschäftigt Komax in Dierikon rund 350 Personen. Nach dem Bezug des Neubaus sollen es zwischen 600 und 700 sein. Allerdings werden nicht im selben Mass neue Stellen geschaffen, denn der Standort wird im gleichen Zug aufgegeben.
Die Herstellerin von Kabelverarbeitungsmaschinen Komax hat am Dienstag ihre Jahreszahlen 2016 präsentiert. Dank Akquisitionen im Ausland und neuer Produkte hat das Unternehmen mehr verdient. Der Reingewinn stieg um gut einen Fünftel auf 35,5 Millionen Franken. Wegen guter Aussichten sollen die Aktionäre eine höhere Dividende erhalten.
Der Bestellungseingang nahm um sechs Prozent auf 370 Mio. Franken zu. Der Umsatz wuchs gar um 18 Prozent auf 373 Mio. Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Nicht mehr in den Zahlen enthalten ist die rückläufige Medizinaltechniksparte Komax Medtech. Diese wurde im Verlauf des letzten Jahres verkauft.
Zum positiven Ergebnis beigetragen haben dem Unternehmen zufolge deutlich höhere Nettoverkaufserlöse in Nord- und Südamerika (+21 Prozent), in Asien (+18,9 Prozent) aber auch in Europa inklusive Afrika (+16.6 Prozent). Diese gingen auf das Konto von vier zugekauften Firmen sowie auf die Lancierung neuer Produkte. Mit diesen will Komax auch in Marktsegmenten ausserhalb der Automobilindustrie wie etwa in der Luftfahrt oder der Telekommunikation besser Fuss fassen.
Beim Betriebsergebnis (EBIT) dagegen konnte Komax nur gering zulegen, nämlich von 49,9 auf 50,6 Mio. Franken. Belastet wurde dieses durch einmalige Aufwände in der Höhe von 6,4 Mio. Franken.
Mehrkosten entstanden durch eine Restrukturierung am deutschen Standort Porta Westfalica, ausserordentliche Aufwände in der Türkei, den Aufbau eines neuen Standorts in Mexiko sowie für ein 2018 auslaufendes Optionsprogramm.
Komax befindet sich laut Mitteilung weiterhin in einer sehr guten finanziellen Verfassung. Das Eigenkapital betrug per Ende 2016 312 Mio. Franken. Die Eigenkapitalquote stieg leicht auf 72,6 Prozent. Dies ermögliche es, weiterhin überdurchschnittlich stark in die Forschung und Entwicklung sowie in Vertriebs- und Marketingaktivitäten zu investieren.
Auch für das laufende Jahr ist das Management zuversichtlich. Die Dynamik in der Automobilindustrie werde wohl hoch bleiben. Die stetig steigende Anzahl produzierter Fahrzeuge, die immer grösser werdende Menge an zu verarbeitenden Kabeln in den einzelnen Fahrzeugen, die vielen neuartigen Kabel sowie die zunehmende Miniaturisierung seien positive Trends.
Vom positiven Abschluss und den guten Aussichten sollen auch die Komax-Aktionäre profitieren. Der Verwaltungsrat schlägt die Ausschüttung einer um 50 Rappen auf 6,50 Franken je Titel erhöhten Dividende vor, davon 1,5 Franken aus Kapitaleinlagereserven.
Zudem soll der Verwaltungsrat nun doch erweitert werden. Der der Generalversammlung zur Wahl vorgeschlagene Andreas Häberli soll im Aufsichtsgremium die Kompetenzen im Bereich digitale Transformation verstärken. Die übrigen fünf Mitglieder des Verwaltungsrats stellen sich alle zur Wiederwahl. Noch vor einem Jahr hatte der Verwaltungsrat eine Vergrösserung auf sieben Personen abgelehnt.
sda/cv