Kaderjobs
Die Schweizer Wirtschaft hat bei der Frauenquote aufgeholt

In der Schweiz gingen 2021 deutlich mehr Kaderpositionen an Frauen als im Vorjahr. Laut einer Studie der Personalberatung Russel Reynolds stieg der Frauenanteil an der Spitze der SMI-Firmen auf 19 Prozent.

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Hat die weiblichste Geschäftsleitung aller Unternehmen des SMI: Die Partners Group.

Hat die weiblichste Geschäftsleitung aller Unternehmen des SMI: Die Partners Group.

Keystone

Laut der Studie liegt der Frauenanteil bei der Hälfte der grössten börsenkotierten Unternehmen der Schweiz über dem gesetzlichen Richtwert von 20 Prozent. In den Geschäftsleitungen der im Swiss Market Index (SMI) geführten Firmen stieg er 2021 gar von 13 auf 19 Prozent. Damit habe die Schweiz im europäischen Vergleich stark aufgeholt, heisst es in der Medienmitteilung. Die Schweiz liege im Ländervergleich noch knapp hinter Deutschland, aber vor den Niederlanden, Spanien und Italien. An der Spitze des europäischen Rankings sind die nordeuropäischen Volkswirtschaften Norwegen und Finnland sowie Grossbritannien. Im Gleichstellungs-Spitzenland Norwegen liegt der Frauenanteil bei 30 Prozent.

2021 gingen laut Studie 39 Prozent der Neuberufungen in Kaderpositionen der SMI-Firmen an Frauen. Den höchsten Frauenanteil in der Geschäftsleitung hat mit 38 Prozent die Partners Group, gefolgt von der Zurich Insurance (36 Prozent) und der Holcim (30 Prozent). Geringer ist der Frauenanteil an der Spitze der 30 grössten Nicht-SMI-Firmen, die im SMI-Mid-Index (SMIM) geführt sind. Hier lag er 2021 bei 13,4 Prozent, 2,3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Den höchsten Frauenanteil konnte hier die Softwarefirma Temenos mit 42 Prozent aufweisen, gefolgt von Combibloc (33 Prozent) und EMS-Chemie (25 Prozent).

Eine der einflussreichtsten Wirtschaftsführerinnen der Schweiz: Ems-Chefin Magdalena Martullo-Blocher.

Eine der einflussreichtsten Wirtschaftsführerinnen der Schweiz: Ems-Chefin Magdalena Martullo-Blocher.

Keystone

Damit die Aufholjagd der Schweizer Wirtschaft weitergehen kann, braucht es aber noch mehr Frauen in Führungspositionen. Soll jedes SMU-Unternehmen den Richtwert erfüllen, müssen insgesamt noch 14 Frauen in die Geschäftsleitungen berufen werden, so die Mitteilung, über welche die «Sonntagszeitung» bereits berichtet hat. Bei den SMIM-Unternehmen fehlen noch insgesamt 26 Frauen, damit jedes dort gelistete Unternehmen den Richtwert erfüllen kann. (wap)