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Implenia-Chef Anton Affentranger widerspricht der Nationalbank und der Finanzmarktaufsicht. Diese planen Renditewohngesellschaften stärker zu regulieren.
Die Schweizerische Nationalbank und die Finanzmarktaufsicht wollen den Immobilienmarkt mehr regulieren. Im Zentrum dieser Bemühungen steht der Markt für Renditewohnliegenschaften, in dem zur Erzielung einer Rendite in Wohnungen investiert wird. Eine verschärfte Regulierung hätte Auswirkungen auf die Bauindustrie. Implenia-Chef Anton Affentranger äussert sich am Rande eines Anlasses des Business Clubs Mittelland zu den Regulierungswünschen.
Anton Affentranger: Ich glaube nicht, dass es eine weitere Regulierung braucht. Die Selbstregulierung muss über den Markt kommen. Der Finanzmarkt ist genügend kompetitiv, dass es automatisch eine Regulierung gibt.
Implenia wäre nur indirekt betroffen. Die Finanzierung von gewissen Projekten wäre nicht mehr gegeben. Aber das dürften wahrscheinlich die Projekte sein, die für uns nur marginal von Bedeutung sind. Insofern macht uns das nicht Sorgen.
Wenn heute Projekte nur aufgrund von tiefen Zinsen realisiert werden, dann sind diese Bauprojekte anfällig, ja. Die Finanzierung ist bei einem Projekt nur ein Aspekt. Ein Bauvorhaben ist dann gesund, wenn man am richtigen Ort ist, es eine echte physische Nachfrage gibt, egal ob im Wohnungsmarkt oder im Büromarkt.
Der wichtigste Indikator sind die Leerstände. Die Leerstände sind im Durchschnitt nicht dramatisch.
Ja, es gibt gewisse Regionen, wo die Leerstandsziffern hoch sind. Dann wurde dort gebaut, wo man nicht hätte bauen sollen. Es aber gemacht hat, weil das Geld so günstig ist. Die Leerstände beunruhigen mich aber nicht, weder auf dem Wohnungsmarkt noch auf dem Büromarkt.
Ja. Das widerspiegelt zwei Sachen. Erstens, dass der Markt gut ist. Nicht nur hier in der Schweiz, sondern auch in Deutschland, Frankreich und in Skandinavien. Und zweitens auch, dass Implenia am richtigen Ort ist.