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Wirtschaft
Die Postcard wird am Euro-Airport bald nicht mehr akzeptiert. Postfinance-Kunden können lediglich am Automaten Geld beziehen - jedoch gegen eine Gebühr. Der Postomat wurde bereits durch einen französischen Geldautomaten ersetzt.
Dort, wo sich früher ein Postomat befand, steht heute ein Geldautomat der französischen Bank CIC. Die Postfinance hat sich vom Euro-Airport (EAP), wo ihr Automat im Schweizer Teil auf der Ankunftsebene zu finden war, verabschiedet.
Am Schalter der Swiss wie bei den SBB wird die beliebte Karte derzeit noch akzeptiert. Allerdings nicht mehr lange: «Ab dem 30. November 2013 wird man an unseren Schaltern und an den Billettautomaten am EAP nicht mehr mit der Postcard bezahlen können», teilt SBB-Mediensprecherin Lea Meyer mit.
Keine Postomaten mehr im Ausland
Grund dafür ist, dass die Postfinance am 26. Juni 2013 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde und nun der Finanzmarktaufsicht Finma unterstellt ist. Gemäss ihren Regelungen dürfen Schweizer Banken keine Terminals wie Geldautomaten auf ausländischem Gebiet betreiben, heisst es in einem Brief der Geschäftsleitung der Postfinance an Willi Rehmann, Präsident Pro Bahn Nordwestschweiz. Rehmann hatte die aus seiner Sicht »befremdliche Entwicklung» am Euro-Airport in einem Schreiben an die Postfinance kritisiert.
Letztere argumentiert: «Da sich der Euro-Airport auf französischem Staatsgebiet befindet, waren wir verpflichtet, unseren Postomaten ausser Betrieb zu nehmen. Ebenfalls kann die Postfinance Card am Flughafen nicht mehr als Zahlungsmittel eingesetzt werden, sondern nur noch analog den normalen Möglichkeiten bei einem Auslandsaufenthalt.»
Rehmann bleibt gegenüber der bz bei seiner Meinung: «Das ist sehr unschön. Der Flughafen wird Ausland. Es ist eine teilweise Entschweizerung des Schweizer Teils.»
Laut Alex Josty, Mediensprecher Postfinance, entsprach der Postomat einem Kundenbedürfnis und wurde gut genutzt. Der Ausbau sei bereits am 28. Februar 2013 vorgenommen worden. Auf die Frage, ob dies auf eine Intervention der Finanzmarktaufsicht Finma zurückzuführen sei, antwortet Josty: «Wir haben den Ausbau vorgenommen, um den Vorgaben des Gesetzgebers zu entsprechen.» Der Geldbezug an fremden Bancomaten wie dem der Bank CIC koste nun zwei Franken.
Eingangsseite auf Französisch
Der Betrag scheint bescheiden - nur müssen noch alle Kunden mit dem Automaten klar kommen. Bei einem Augenschein verliess eine Dame den CIC Bancomaten nach kurzer Zeit ohne Geld. Ihre Begründung: «Ich kann einfach kein Französisch.» Tatsächlich empfängt der Automat Kunden auf Französisch, erst wenn man die Bankkarte einliest, schaltet er auf Englisch um und eröffnet die Möglichkeit, zwischen mehreren Sprachen zu wählen. Er gibt Schweizer Franken und Euro aus.
Insgesamt gibt es vier Bancomaten
Neben dem CIC Bancomaten gibt es auf dem EAP noch drei weitere der Bank Crédit Mutuel. Sie befinden sich im Schweizer Teil auf der Ebene Abflug und auf der französischen Seite auf Ankunft- und Abflugebene.
Bei der EAP-Medienstelle heisst es zum Abbau des Postomaten: «Die Passagiere und Mitarbeiter am Flughafen bedauern diesen Schritt». Der Flughafen beurteilt dies allerdings nicht als Abbau von Service und schreibt: «Der Serviceaspekt ist dadurch nicht wirklich tangiert, hingegen sind die Bezugsgebühren für gewissen Kartenbesitzer etwas höher.»