Verkaufstests
Lindt greift Nutella an – mit Brotaufstrich ohne Palmöl

Lindt wagt sich in das Segment der Brotaufstriche vor. Mit seiner «Haselnusscreme» geht der Schokoladenkonzern in den direkten Konkurrenzkampf mit Marktführer Nutella von Ferrero.

Benjamin Weinmann
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Haselnusscreme – nicht von Ferrero.

Haselnusscreme – nicht von Ferrero.

HO

Wie Lindt-Sprecher Aron Schneider auf Anfrage bestätigt, werde die Schoko-Creme zurzeit «bei wenigen ausgewählten Handelspartnern» in der Schweiz getestet. Welche Händler das Produkt verkaufen, verrät Schneider nicht. Klar ist aber: Im Erfolgsfall ist die breite Lancierung nur eine Frage der Zeit.

In England sorgte die «Hazelnut Cream» in den vergangenen Tagen in Online-Medien und auf Social-Media für einen Hype und ausverkaufte Regale – und dies, obwohl das Produkt nicht ganz neu ist. Seit 2014 ist der Brotaufstrich mit goldfarbener Verpackung im Lindt-Onlineshop und in eigenen Filialen erhältlich. Auch in Ländern wie Deutschland, Italien, Brasilien, Australien oder Japan sei das Produkt beliebt, sagt Schneider. Bisher sei die Creme aber ein Geheimtipp gewesen. Als nächster Schritt ist nun offensichtlich der Verkauf im Detailhandel geplant.

Keine Freude ob der neuen Konkurrenz dürfte man am Ferrero-Hauptsitz in Alba nahe Turin haben. Allerdings setzt Lindt im Gegensatz zu Nutella mehr auf die Karte Premium. Der Verkaufspreis mit knapp 8 Franken für 210 Gramm ist laut dem Branchenportal Confectionerynews.com deutlich höher, genauso wie der Haselnussanteil von 40 Prozent gegenüber 13 Prozent bei Nutella. Und: Die Lindt-Creme kommt ohne Palmöl aus. Nutella geriet zuletzt in die Kritik, da die Italiener den umstrittenen Zusatzstoff für ihre Rezeptur verwenden.