Die Leser bleiben den Bezahlzeitungen treu. Während regionale Titel zulegen, muss vor allem der «Blick» Federn lassen.
Nach schwierigen Jahren mit schwindender Leserschaft haben sich etliche Schweizer Tageszeitungen aufgefangen, wie den neusten Zahlen der WEMF AG für Werbemedienforschung zu entnehmen ist. Die «Neue Luzerner Zeitung» verzeichnet 302 000 Leser (siehe Tabelle) und damit ein Wachstum von 2,7 Prozent. Dies entspricht dem dritthöchsten Wert in der Geschichte der Zeitung. Auch andere regionale Blätter wie der Winterthurer «Landbote», die «Thurgauer Zeitung» oder der «Walliser Bote» konnten zulegen.
Die überregionalen Blätter mussten dagegen Federn lassen. Leserstärkste Zeitung bleibt das Pendlerblatt «20 Minuten» mit 1,43 Millionen Lesern in der deutschen Schweiz. Das sind 2,6 Prozent weniger als bei der letzten Erhebung im Oktober 2015. Der Rückgang hält damit an, waren es vor zwei Jahren doch noch 1,57 Millionen gewesen. Weiter deutlich Terrain eingebüsst hat der «Blick», der neu noch auf eine Reichweite von 617 000 Lesern (–6,9 Prozent) kommt.
Auch die Sonntagsblätter kämpfen mit einem Leserschwund. Der «SonntagsBlick» verlor im letzten halben Jahr über 8 Prozent seiner Leserschaft. Knapp dahinter folgt auf Platz zwei die «Sonntagszeitung» mit 616 000 Lesern (–1 Prozent). Die «Zentralschweiz am Sonntag» verbesserte sich hingegen um 0,9 Prozent.
Politisch eher polarisierende Medien wie die «Weltwoche» (+4,7 Prozent) und die «WoZ» (+26 Prozent) waren im Aufwind. Der gegenteilige Effekt ist offenbar bei der «Basler Zeitung» zu beobachten, an der Christoph Blocher beteiligt ist. Hier ging die Leserschaft markant um 12,3 Prozent auf 114 000 zurück.
red/sda