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Wirtschaft
Bei der wohl bedeutendsten Auszeichnung für Unternehmen und Organisationen in der Schweiz und Liechtenstein waren dieses Jahr zwei Säuliämtler massgeblich beteiligt.
von Martin Mullis
Der ESPRIX Award ist die höchste Auszeichnung für nachhaltige unternehmerische Excellence, umfassende Leistungsfähigkeit und hohe Wettbewerbsstärke. Der Award 2010 wurde am letzten Donnerstag im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL), traditionsgemäss von einem Mitglied der Landesregierung vergeben. Der Gewinner, das Seedamm Plaza Hotel in Pfäffikon (SZ), durfte die begehrte Auszeichnung aus den Händen von Bundespräsidentin und Wirtschaftsministerin Doris Leuthard entgegennehmen. Bei der diesjährigen Veranstaltung spielten für einmal zwei Vertreter aus dem Säuliamt wichtige, wenn auch unterschiedliche Rollen. Dass der Wettswiler Heinz Liedtke als Mitbegründer und Geschäftsführer des ESPRIX Award's sozusagen den wichtigsten Part der Veranstaltung übernahm, dürfte gemäss seinen Aufgaben klar sein. Er leitete das ESPRIX Forum während zwölf Jahren umsichtig und hat das Forum für Excellence zum Top-Event für Unternehmen und Organisationen auf- und ausgebaut. Heinz Liedtke übergab sein Amt am Schluss der Veranstaltung seinem Nachfolger Oliver Stoldt.
Vier Köpfe - vier Erfolgsgeschichten
Das äusserst interessante und anspruchsvolle Tagesprogramm verfolgten auch in diesem Jahr gut tausend Teilnehmer. In einem der zahlreichen Programmpunkte mit der Überschrift «Vier Köpfe - vier Erfolgsgeschichten», lotete die TV-Moderatorin Susanne Wille vier einzelne eigentliche Erfolgsstories etwas genauer aus. Einer dieser vier Köpfe, Martin A. Ziehbrunner, ebenfalls ein Wettswiler, bekam Gelegenheit, seine Firma die Essemtec AG in Aesch, Luzern, vorzustellen. Der Geschäftsführer und Delegierte des Verwaltungsrates tat dies souverän und kam selbst dann nicht ins Stocken, als ihn Susanne Wille bat, die Serienfertigung und das Prototyping von Leiterplatten so zu erklären, dass auch ein Erstklässler verstehen würde was da genau passiert.
Für die Preisübergabe des ESPRIX 2010 traf dann am späten Nachmittag die Bundespräsidentin Doris Leuthard im KKL ein. Sie betonte in ihrer Laudatio, dass Unternehmerinnen und Unternehmer, die auf Nachhaltigkeit setzten, verstanden hätten, dass der Börsenkurs allein ein schlechter Wegweiser in die Zukunft sei. Im ESPRIX sieht sie auch einen Anstoss «zu mehr» und zeigte sich überzeugt, dass die Menschen nur dann hinter der Grundphilosophie der Globalisierung und der freien Märkte vereint werden können, wenn dem Wachstum eine neue Komponente, die Dimension der Nachhaltigkeit, einverleibt würde. Wer künftig mithalten wolle, müsse sich permanent auf die Suche nach der besten, der aussergewöhnlichsten Lösung machen, neue Technologien entwickeln und neue Märkte erschliessen, sagte Leuthard.
Bundespräsidentin auch eine Säuliämtlerin - zumindest fast
Die Bundespräsidentin war ausserdem überzeugt, dass «Wer zuerst Rezepte findet, um den jetzigen Herausforderungen zu begegnen, wer zuerst umdenkt und handelt, ganz sicher zu den Gewinnern gehören wird»! Die gutgelaunte Bundesrätin zeigte sich im Backstage-Bereich der KKL-Bühne völlig entspannt. Bereitwillig stellte sie sich für ein Bild für den «Anzeiger» zur Verfügung und meinte lachend, dass sie als Merenschwanderin ja auch fast ein wenig eine Säuliämtlerin sei.
Zwei Wettswiler
Heinz Liedtke, Jahrgang 1942 und Unternehmer im Ruhestand, wohnhaft in Wettswil, war von 1997 bis 2010 CEO des ESPRIX Swiss Excellence Award.
Martin A. Ziehbrunner, geboren 1964 und ebenfalls in Wettswil wohnhaft, ist CEO und VR-Delegierter der Essemtec AG in Aesch/LU. 1992 trat er in die väterliche Firma ein und baute sie zum weltweiten Marktführer für Produktionssysteme für die hochflexible Fertigung von Elektroniken. Ziehbrunner ist Gewinner des «Entrepreneur of the Year» Award 2009.