Schweizer Pensionskassen machen Boden gut

Die Kassen der zweiten Säule sind gut ins Jahr gestartet. Sie machten im ersten Quartal einen schönen Teil der Verluste von 2018 wett.

Rainer Rickenbach
Drucken
Schweizer Pensionskassen sind gut ins Jahr 2019 gestartet. (Symbolbild: Steffen Schmidt/Keystone)

Schweizer Pensionskassen sind gut ins Jahr 2019 gestartet. (Symbolbild: Steffen Schmidt/Keystone)

Die Pensionskassen erzielten in den ersten drei Monaten dieses Jahres eine mittlere Rendite von 5,86 Prozent. «Das vergangene Quartal war eines der besten seit dem Ende der Finanzkrise», heisst es im aktuellen Pensionskassen-Monitor der Swisscanto AG. Die Vorsorgespezialistin der Zürcher Kantonalbank nahm die Entwicklung von 535 Einrichtungen der zweiten Säule mit einem Vermögen von insgesamt 680 Milliarden Franken unter die Lupe. Das sind mehr als zwei Drittel des gesamten Sparvermögens.

Mit dieser Rendite haben die Kassen die Verluste von 2018 fast wieder wettgemacht. Das zurückliegende Jahr war für die institutionellen Anleger eines zum Vergessen. Als Folge davon sank der mittlere Deckungsgrad bei den privatrechtlichen Kassen gemäss Swisscanto-Hochrechnung von 114,4 auf 107 Prozent. Bei den öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung schrumpfte die Kapitaldecke von 107,8 auf 101,5 Prozent.

Der Deckungsgrad sagt aus, wie gut die BVG-Vorsorgeeinrichtungen für die gegenwärtigen und künftigen finanziellen Rentenverpflichtungen gerüstet sind. Bei 100 Prozent sind sie in der Lage dazu. Da aber die Zinsen seit Jahren im Keller sind und die Kassen darum stark von den Entwicklungen der unsteten Finanzmärkte abhängig sind, streben die Kassenverantwortlichen sogenannte Schwankungsreserven an, um Kurseinbrüche abfedern zu können. Als Richtgrösse gilt eine Reserve von 15 Prozent, also ein Deckungsgrad von 115 Prozent.

Steigende Aktienkurse verschaffen Buchgewinne

Diesem Wert näherten sich die kapitalbasierten Vorsorgeeinrichtungen während den ersten drei Monaten dieses Jahres wieder an. Der Deckungsgrad der privatrechtlichen Kassen stieg auf 113,1 Prozent. Bei den öffentlich-rechtlichen lag er Ende März bei 106,9 Prozent. Selbst die öffentlich-rechtlichen Kassen, die gar keine Vollkapitalisierung mehr anstreben, verbesserten sich auf 83,2 Prozent (siehe Grafik; blaue Linie).

Hilfreich waren bei der Wertvermehrung vor allem die Aktienanlagen. Die Schweizer Aktien verbesserten ihren Wert in den Büchern der Kassen um mehr als 14 Prozent, die ausländischen um über 13 Prozent. Rohstoffe sowie direkte und indirekte Immobilieninvestitionen trugen mit 5,3 und 7,5 Prozent ebenfalls zum Aufwärtstrend bei. Die übrigen wichtigen Anlagekategorien Obligationen und Hedge Funds rentierten zwar weniger gut, bescherten aber immerhin keine Minuszahlen.