Die Möbelfabrik Muotathal Paul von Rickenbach AG gewinnt den KMU-Preis des Raiffeisen Unternehmerzentrums. Dank einer langjährigen Fokussierung auf die Bearbeitung von Massivholz ist die Firma heute über die Landesgrenze hinaus bekannt.
Der Gewinner des ersten Raiffeisen Unternehmerpreises Zentralschweiz macht dem Namen der Auszeichnung alle Ehre. Die Möbelfabrik Muotathal Paul von Rickenbach AG hat es als Kleinunternehmen erfolgreich geschafft, einem immer globaler werdenden Marktumfeld zu trotzen. Heute Abend setzte sich das auf die Verarbeitung von Massivholz spezialisierte Unternehmen gegen fünf weitere Finalisten durch und holt sich damit den mit 10000 Franken dotierten «Goldenen David». Damit ausgezeichnet hat die Jury vor allem den Mut und den Innovationsgeist des heutigen Firmeninhabers und Geschäftsführers, Thomas von Rickenbach.
«Nichts ist unmöglich» heisst es denn auch auf der Firmenhomepage der Schwyzer Möbelfabrik. Ein Credo, das sich die Schwyzer über die Jahre regelrecht einverleibt zu haben scheinen. Weitsichtig fokussierte sich Thomas von Rickenbach, der den Familienbetrieb in vierter Generation führt, bereits vor Jahren auf die hochpräzise Massivholzverarbeitung und investierte in entsprechende Maschinen. Zudem förderte von Rickenbach laufend das innovative Denken im Betrieb. Das Resultat: Zu den Kunden der Möbelfabrik Muotathal zählen heute die Qualitätsführer verschiedener Branchen. Victorinox-Messer, Hüsler-Nest-Betten oder Relish-Gitarren setzen auf das verarbeitete Massivholz aus dem Muotathal. Inzwischen beschäftigt die Firma 29 Mitarbeiter.
«Es braucht eine gute Mischung», nannte Thomas von Rickenbach das Erfolgsrezept seiner Firma. Mann müsse seinen eigenen Kopf haben, aber auch die Faust im Sack machen können, sagte der Unternehmer bei der Preisverleihung in Emmen.
Mit dem «Goldenen David» würdige die Fachjury insbesondere auch den wertvollen Beitrag, den die Möbelfabrik für die Region leistet. «Die Auswahl ist uns nicht leichtgefallen», erklärte Stefan Born, Jurymitglied und Begleiter des Raiffeisen Unternehmerzentrum Baar. Und doch sei die Wahl am Schluss eindeutig gewesen. «Wir waren beeindruckt von der Innovationskraft des Familienbetriebs», so Born. Beim Besuch vor Ort habe man sofort gesehen, woher die Firma komme und wohin sie gehen werde. Ein traditionelles Unternehmen, das eines der ältesten Werkstoffe mit modernsten Maschinen verarbeitet und es schafft, auch in Länder mit deutlich tieferen Lohnkosten zu exportieren. «Der Preis gehört deshalb allen bisherigen und noch kommenden Generationen der Familie von Rickenbach», sagte Born in seiner Laudatio.
Nebst dem Jurypreis wurde in der Viscosistadt in Emmen auch das bei der Öffentlichkeit beliebteste Unternehmen gekürt. Der Publikumspreis und damit das Preisgeld von 5000 Franken geht an das Horwer Carunternehmen Gössi. Daniel Hofmann, Vorsitzender der Raiffeisen Horw, lobte in seiner Rede die konsequente Orientierung des Carunternehmens an den Kundenwünschen. «Gössi ist immer am Puls des Marktes», so Hofmann. Auch die fortlaufende Investition in die Fahrzeugflotte, die Weiterbildung und Betreuung der Mitarbeitenden sowie das professionelle Marketing nannte Hofmann als die wesentlichen Erfolgsfaktoren, die nicht zuletzt dazu beigetragen haben, dass Gössi den Publikumspreis deutlich gewonnen hat.
Nachdem Raiffeisen letztes Jahr mit der Koch AG aus Appenzell eine Ostschweizer Firma ausgezeichnet hatte, konnten sich in diesem Jahr Unternehmen aus den Kantonen Luzern, Zug, Uri, Schwyz, Obwalden oder Nidwalden mit 10 bis 150 Mitarbeitenden für den «Goldenen David» bewerben. Insgesamt sind 30 Kandidaturen waren eingegangen. Die Jury hatte dann zuerst eine Shortlist erstellt und sich schliesslich auf sechs Finalisten nominiert. Zu den Finalisten zählten nebst den zwei Preisträgern das Gipser-, Stuckatur- und Plattenlegergeschäft Franz Kempf AG aus Altdorf, das Beratungsunternehmen Leancom GmbH aus Zug, die Schär Druckverarbeitung AG aus Wikon sowie die auf Badezimmermöbel spezialisierte Talsee AG aus Hochdorf.