Gazprom plant den Einstieg in den Schweizer Markt. Der russische Gasriese verhandelt hinter den Kulissen mit ersten Schweizer Kunden und kurbelt schon mal das Sponsoring in der Schweiz an.
Der russische Gasriese Gazprom plant den Einstieg in den Schweizer Markt.
Gemäss Recherchen der «Schweiz am Sonntag» verhandelt das weltgrösste Erdgasförderunternehmen hinter den Kulissen mit ersten Schweizer Kunden.
«Wir haben aus der Schweiz mehrere Nachfragen von Stadt- und Regionalwerken und grossen Unternehmen, die interessant sind», bestätigt Pressesprecher Bernhard Woelki.
«Wir prüfen das. Wenn es interessante Möglichkeiten gibt, in der Schweiz Gas zu verkaufen, werden wir das machen.»
Seit Oktober 2012 ist der Schweizer Gasmarkt für Lieferanten interessanter geworden. Denn neu dürfen Grosskunden ihren Versorger frei wählen.
Laut Woelki hängt der Einstieg in den Schweizer Markt von drei Faktoren ab: den Preisen, welche die Kunden zu zahlen bereit sind, der Grössenordnung der möglichen Lieferungen und den Vertragslaufzeiten.
Sprich: Gazprom möchte nur in die Schweiz liefern, wenn sich die Kunden vertraglich verpflichten, während mehrerer Jahre grosse Mengen russischen Gases abzunehmen.
Vorsorglich startet Gazprom schon mal eine Charmeoffensive. Erstmals ist sie in der Schweiz ein grösseres Sponsoringengagement eingegangen.
Nächsten Samstag beginnt in Zürich das neue Klassikfestival «Die vier Jahreszeiten».
Als Hauptsponsorin amtet die Gazprom Schweiz AG, eine von mehreren Tochtergesellschaften, welche Gazprom in der Schweiz betreibt.
Gazprom und der FC Basel?
Auch ein Einstieg ins Sportsponsoring in der Schweiz sei denkbar, sagt Bernhard Woelki. «Nichts ist ausgeschlossen.»
In Basel kursiert das Gerücht, Gazprom wolle den FC Basel sponsoren. Unternehmenssprecher Bernhard Woelki sagt, «momentan» sei das kein Thema.
Für die Zukunft will er es aber nicht ausschliessen. «Das hängt von der Businessentwicklung ab.» (sha)