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Wirtschaft
Die SBB hat ein massives Sparprogramm angekündigt. Trotzdem geniesst die Chefetage Privilegien. Für VR-Präsidentin Monika Ribar wurde kurzerhand ein öffentlicher Parkplatz «privatisiert».
Am letzten Donnerstag platzte die Bombe: SBB-CEO Andreas Meyer und Projektleiter Markus Geyer präsentierten das volle Ausmass der schon länger angekündigten McKinsey-Sparrunde. 1400 Stellen sollen gestrichen werden, «um die langfristige Stellung der Bahn als bedeutendes Glied in der Mobilitätskette» zu gewährleisten – am letzten Mittwoch erhielten 120 Angestellte den blauen Brief.
Während das Bahnpersonal die Umwälzungen des «RailFit20/30»-Programms ausbaden muss, muss das Kader offenbar nicht um seine Privilegien bangen.
Pikant: Bis vor kurzem befand sich anstelle des Privat-Parkplatzes noch ein öffentlicher Parkplatz – in einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurde aus der weissen eine gelbe Zone, wie Anwohner der Zeitung berichten.
Gemäss SBB hat alles seine Richtigkeit: Der Parkplatz sei regelkonform, erklärt Sprecher Daniele Pallechi. Die Verwaltungsratspräsidentin und die Konzernleitungsmitglieder könnten sich zwischen einem Parkplatz am Arbeitsplatz oder an einem Bahnhof ihrer Wahl entscheiden. Die Ex-Panalpina-Chefin wählte letzteres – und parkiert ihren Maserati seither in unmittelbarer Nähe der Perrons.
Für Edith Graf-Litscher eine unsensible Haltung. Man könne nicht Stellen abbauen und gleichzeitig dem Kader solche Privilegien zugestehen, kritisiert die SP-Nationalrätin.
Die SBB-Präsidentin wollte gegenüber dem «Blick» keine Stellung nehmen. (wst)