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Touristen übernachten immer häufiger in den Städten und immer weniger in den Bergregionen. Das schreibt die „Schweiz am Sonntag“ mit Verweis auf Zahlen des Bundes.
Stadt statt Land: Touristen übernachten immer häufiger in den Städten und nicht mehr in den Bergregionen. Demnach haben in den letzten zehn Monaten des Jahres die Übernachtungen in Graubünden um 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr abgenommen.
Auch im Wallis und im Tessin war eine negative Entwicklung zu verzeichnen, während die Zahl der Logiernächte in der Region Zürich um 1,7 Prozent, in Luzern um 3 und in Basel um 3,4 Prozent zunahm. Mittlerweile finden 15 Prozent aller Übernachtungen im Raum Zürich statt.
In den letzten fünf Jahren hat dabei die Region Zürich um 16 Prozent zugelegt, während Graubünden und das Wallis je 12 Prozent ihrer Logiernächte verloren. “Zürich und die Flughafenregion profitieren von der Funktion als Wirtschaftszentrum des Landes“, zitiert die «Schweiz am Sonntag» Urs Wagenseil, Professor für Tourismus an der Hochschule Luzern.
Orte, die mehr vom klassischen Geschäft abhängig seien, litten stärker unter der wirtschaftlichen Entwicklung im Euroraum, in Osteuropa oder in Russland. „Die Währungssituation mit dem starken Franken hat uns mittelfristig sicher am meisten zu schaffen gemacht“, sagt Gieri Spescha von Graubünden Tourismus der „Schweiz am Sonntag“.
„Wir können noch so gute Qualität produzieren und liefern, gegen währungsbedingte Preisunterschiede von 30 Prozent und mehr ist der Spielraum sehr eingeschränkt.“
Im Vergleich zum Tourismus-Wachstum in Europa und der Welt dürfte das Schweizer Wachstum nächstes Jahr unterdurchschnittlich ausfallen.
Die Schweiz verliert dadurch im Tourismus Marktanteile. Ausserhalb des Euro-Raums steigt die Nachfrage nach Ferien in der Schweiz allerdings: Stand Ende Oktober verzeichnete die Schweiz über 6 Prozent mehr Logiernächte von US-Amerikanern und Engländern als im Vorjahr. (sha)