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Sunrise, der zweitgrösste Telekom-Netzbetreiber der Schweiz, meldet für das erste Quartal einen Reinverlust. «Bedeutende Investitionen im ersten Quartal legen die Basis für das prognostizierte Wachstum im zweiten Quartal», so Sunrise.
Sunrise, der zweitgrösste Telekom-Netzbetreiber der Schweiz, meldet für das erste Quartal einen Reinverlust. „Bedeutende Investitionen im ersten Quartal legen die Basis für das antizipierte Wachstum im zweiten Quartal", heisst es in einer Mitteilung.
Einiges Geld gekostet hatte die teure Marketingkampagne für die neuen „Freedom"-Angebot. Gegenüber dem letzten Jahr konnte die Zahl der besonders begehrten Post-Paid-Abokunden zwar um 6,6 Prozent gesteigert werden. Allerdings schrumpft die Mobilkunden-Gesamtzahl seit letztem Herbst.
Und auch im Fernsehgeschäft stieg die Kundenbasis - von einem niedrigen Niveau aus - um 66 Prozent. Gesteigert werden konnten die Bündel-Umsätze, wenn Fernsehen mit verkauft werden konnte.
Und es zeigten sich, wie auch bei den Konkurrenten Swisscom und Orange, deutliche Spuren des anhaltenden Preiskampfes beim Umsatz und Gewinn, der nicht mehr durch eine Volumenausweitung oder Neukundengewinne wettgemacht werden konnte: Der Quartalsumsatz schrumpfte um 3,4 Prozent auf 470 Millionen Franken.
Der Vorsteuergewinn rutschte gleich um 9,9 Prozent nach unten. Der operative freie Cashflow fiel gleich auf minus 22 Millionen Franken, was sich nur teilweise mit den höheren Investitionen erklären lässt. Von den 55 Millionen Franken investierte Sunrise 39 Millionen in das Mobilnetz.
Unter dem Strich blieb ein Reinverlust von 3,2 Millionen Franken. In den ersten drei Monaten des letzten Jahres war der Reinverlust mit 28,5 Millionen Franken noch deutlich höher gelegen. Diese Kennzahl ist stark von Abschreibungen geprägt und buchhalterischer Natur. Sunrise-Sprecher Schaller betont auf Anfrage, dass Sunrise in der Schweiz profitabel sei und Steuern bezahle.
Unverändert hoch steht die Verschuldung. Sie liegt bei 2,22 Milliarden Franken. Das Verhältnis von Nettoschulden und Vorsteuergewinn, ein wichtiger Indikator für kreditgebende Banken, blieb unverändert bei 3,8. Unter Berücksichtigung der Verschuldung einer steueroptimierten Briefkasten-Finanzholding, die zwischen Sunrise und dem Besitzer CVC steht, liegt die Verschuldung beim 4,8fachen des Vorsteuergewinns. Das ist laut Analysten das obere Ende des Verkraftbaren - und das widerspiegelt sich auch im B+-Rating der Bonitätsprüfer von Standard & Poor‘s.
Einen Ausblick auf das Gesamtjahr machte Sunrise auf Anfrage nicht.