Die Energieproduzentin investiert Millionen in erneuerbare Energien und intelligenten Stromverbrauch.
Die Energieproduzentin CKW erhöhte den Betriebsgewinn im «Stromjahr» vom Oktober 2018 bis September 2019 auf 186,8 Millionen Franken. Im Vorjahr belief er sich auf 102,6 Millionen Franken.
«Wir sind mit den Ergebnis sehr zufrieden»,
sagte CKW-CEO Martin Schwab am Dienstag an einer Medienkonferenz. Dem Unternehmen sei es gelungen, sich von einem Stromproduzenten zu einem Energiedienstleister zu entwickeln. Der wichtigste Grund für den stolzen Gewinn sind die internationalen Strombörsen. Sie gehen nach den schlappen Jahren 2014 bis 2017 wieder von steigenden Preisen aus. Auf die Jahre der Abschreibungen folgen nun Wertaufholungen, die sich im zurückliegenden Geschäftsjahr auf 87,7 Millionen Franken summierten und massgeblich zum Gewinn beitragen. Der Umsatz hingegen sank um rund 10 Prozent auf 773,6 Franken. Das Unternehmensergebnis stieg um 92 Prozent auf 155,6 Millionen Franken. Es wäre sogar noch etwas höher ausgefallen, hätten die Negativzinsen das Unternehmen nicht 2 Millionen Franken gekostet. Noch keinen Niederschlag in diesen Zahlen findet die im vergangenen Jahr angekündigte recht grosse Tarifsenkung.
«Durch die Absicherung der Eigenproduktion konnten die CKW die Energie zu höheren Durchschnittspreisen absetzen», sagte Schwab. Um auf dem teilliberalisierten Markt konkurrenzfähig zu bleiben, investiert das Unternehmen 175,4 Millionen Franken in Kraftwerke, die erneuerbare Energien produzieren (siehe Tabelle).
Ein Teil der Vorhaben ist bereits seit einem Monat am Netz, bei einem Teil der Projekte sind die Arbeiten im Gange, andere wiederum sind noch in der Projektierungs- oder Planungsphase. Beim Windpark Lindenberg, an dem auch die Aargauer AEW Energie und SIG Genf beteiligt sind, befinden sich die Initianten noch im Interessensgruppenprozess. Nebst dem Ausbau von Solarenergie ist die CKW auch mit der Projektierung und dem Bau mehrerer Wasserkraftwerke beschäftigt.
Die Axpo-Tochtergesellschaft CKW hat sich in letzter Zeit auf neue Geschäftsfelder vorgewagt. So etwa in die Wärmetechnik, die bereits im ersten Jahr Gewinn abwarf, und Solar-Contractings, in dem der grösste Zentralschweizer Stromhersteller Solaranlagen für Kunden finanziert und realisiert. Die Kunden beziehen den so produzierten Strom zu einem vereinbarten Preis. «Mit dem Modell des Solar-Contractings bedienen wir Kunden, welche ihr Kerngeschäft nicht bei der Stromerzeugung sehen, aber dennoch das Potenzial von Fotovoltaik im Interesse einer nachhaltigen Stromproduktion nutzen wollen», erklärt Schwab. Die CKW hat sich mit 20 Prozent am deutschen Startup-Unternehmen Oxygen Technologies beteiligt. «Es ist auf Lösungen spezialisiert, die zum Beispiel den Strom der Solaranlagen möglichst sinnvoll und intelligent einsetzen», sagt CKW-Sprecher Marcel Schmid. Konkret will man damit Besitzern von Wärmepumpen, Batteriespeichern oder E-Ladestationen Gesamtlösungen bieten, welche die Energieversorgung intelligent optimieren. Dies geschieht über eine Smart-Energy-Plattform, die verschiedene Energieanlagen vernetzen, überwachen, steuern und optimieren.