Wenn es um die Arbeitszufriedenheit und Motivation des Personals geht, reicht das Monatssalär nicht aus. Zu diesem Schluss kommt eine neue Analyse. Sie nennt die wichtigsten Lohnnebenleistungen – und Unterschiede zwischen Romands und Deutschschweizern.
Manchmal sind es kostenlose Massagen. Manchmal mehr Freizeit. Bei der US-Eiscrème-Firma Ben und Jerry’s erhalten Angestellte jeden Tag eineinhalb Kilo Gratis-Glacé zum Mitnehmen. Und der Kaffeegigant Starbucks hilft seinem Personal finanziell beim College-Studium.
Die Rede ist von sogenannten «Fringe Benefits», wie sie in der Fachsprache genannt werden. Gemeint sind Lohnnebenleistungen. Denn oftmals, so die Erkenntnis von Firmen, reicht das Salär nicht, damit die Angestellten glücklich und motiviert ihre tägliche Arbeit in Angriff nehmen. Eine neue Umfrage, die CH Media exklusiv vorliegt, zeigt, welche Aspekte von Angestellten hierzulande besonders geschätzt werden.
Befragt wurden mehr als 2100 Personen in der Schweiz, aus verschiedenen Branchen und Unternehmen aller Grösse – vom KMU bis hin zum Konzern mit mehreren tausend Mitarbeitenden.
Die Umfrage stellte die Frage, welche Sachleistungen besonders gefragt sind. Dabei zeigt sich, dass die meisten nicht an einen kurzfristigen Bonus denken – sondern an die Zeit nach der Pensionierung. Denn am meisten interessieren sich die Angestellten für eine stärkere Beteiligung des Firma an der zweiten Säule, und an zweiter Stelle für mehr Ferientage – wobei diese Reihenfolge in der Westschweiz umgekehrt ist.
Ebenfalls beliebt an dritter Stelle: Eine finanzielle Unterstützung beim ÖV-Abo. In die Top Fünf schaffen es zudem Rabatte auf Produkte oder Dienstleistungen sowie Geschenke zu Geburtstagen oder Jubiläen (s. Tabelle am Schluss des Artikels)
Auf die Frage, was der wichtigste Faktor ist, um die Motivation und die Arbeitszufriedenheit zu steigern, gab fast ein Drittel der Befragten an, dass ihnen das Vertrauen der Firma am wichtigsten sei.
«Grundlage dafür sind Wohlwollen gegenüber den Mitarbeitenden, Transparenz und Teamgeist», sagt Matthias Thürer, Geschäftsleitungsmitglied der Firma Swibeco, welche die Umfrage in Auftrag gegeben hat. Die Plattform hat ein ureigenes Interesse an den Antworten, da sie auf die Vermittlung Lohnnebenleistungen spezialisiert ist. Diese Faktoren hätten nicht zuletzt in Zeiten des Homeoffice eine besondere Bedeutung erhalten, sagt Thürer.
An zweiter Stelle nennen die Befragten die Anerkennung für ihre Arbeit, gefolgt von Gegenleistungen der Firma, wie Lohn oder Entwicklungsperspektiven. Dahinter folgen das Arbeitsumfeld und der Wunsch nach einer sinnvollen Tätigkeit.
Interessant sind die unterschiedlichen Antworten bei den Geschlechtern und in den verschiedenen Sprachregionen: Während für Frauen und Romands ein Klima des Vertrauens am wichtigsten ist, ist es für Männer und Deutschschweizer die Anerkennung. Differenzen gibt es auch je nach Altersgruppe. So gaben Angestellte zwischen 17 und 45 Jahren an, dass sie durch Anerkennung motiviert werden, während jene über 45 Jahre das Klima des Vertrauens am stärksten gewichten.
Quelle: Swibeco