Gut drei Monate nach dem Tode von Konzernchef Carsten Schloter hat die Swisscom Urs Schaeppi definitiv zum Chef ernannt: Der 53-jährige Berner hatte bis jetzt interimistisch das Steuer des grössten Schweizer Telekomkonzern in der Hand.
"Urs Schaeppi hat profunde Kenntnisse der ganzen Branche und von Swisscom und verfügt über einen ausgezeichneten Leistungsausweis", erklärte Verwaltungsratspräsident Hansueli Loosli am Mittwoch in einem Communiqué. Schaeppi arbeitet seit 15 Jahren bei Swisscom, seit 2007 als Leiter des Grosskundenbereichs, leitet seit Anfang 2013 Swisscom Schweiz und ist seit dem 23. Juli ad interim Geschäftsführer des Telekomanbieters.
"Er ist umsetzungsstark und kann die Kontinuität im Unternehmen sicherstellen. Wir sind überzeugt, dass Urs Schaeppi unser Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft führen wird", erkärte Loosli.
Vorgänger beging Suizid
Schloter hatte sich Ende Juli im Alter von 49 Jahren das Leben genommen. In seinen 13 Jahren bei der Swisscom, wobei seit 2006 als Konzernchef, erwarb sich der Deutsche grosse Verdienste um das Unternehmen. Der Visionär prägte die Schweizer Telekombranche wie kein anderer, was auch die Konkurrenten anerkannten.
Weniger Gewinn
In den ersten neun Monaten hat die Swisscom den Umsatz leicht um 0,4 Prozent auf 8,463 Mrd. Fr. gesteigert. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sank allerdings um 2,9 Prozent auf 3,248 Mrd. Franken. Der Reingewinn tauchte um 6,1 Prozent auf 1,273 Mrd. Franken. Die Preiserosion und sinkende Roaming-Gebühren kosteten mehrere hundert Millionen Franken.
Damit hat die Swisscom die Erwartungen der Finanzgemeinde leicht übertroffen. Analysten hatten gemäss der Nachrichtenagentur AWP im Durchschnitt mit einem Umsatz von 8,413 Mrd. Fr. und einem EBITDA von 3,191 Mrd. Fr. gerechnet. Beim Reingewinn hatten sie 1,226 Mrd. Fr. vorhergesagt.