Dass Herr und Frau Schweizer am Postschalter mehr kaufen können als nur eine Briefmarke - daran hat man sich gewöhnt. Diffus wird es aber, wenn sich Schalterangestellte plötzlich in Handyverkäufer verwandeln.
«Sie haben sicher ein Handy», fragt die Post-Angestellte einer grösseren Filiale in Zürich die Journalistin. «Dann möchte ich sie darauf aufmerksam machen, dass sie ihren Vertrag auch hier in der Post verlängern können, egal mit welchem Anbieter», so die Angestellte weiter. Man erhalte dann auch ein schönes neues Handy.
Velovignetten, Lose und Bären
Dass die Post zu einem Kiosk wurde, daran hat man sich in den letzten Jahren gewöhnt. Aber das die Drittprodukte heute schon fast wichtiger sind, als Briefe abzuschicken und Einzahlungen aufs Postkonto zu tätigen, ist für Kunden manchmal befremdend.
Da werden Velovignetten angeboten, Lose verkauft oder Stoffbären angepriesen - und nun eben auch Handyverträge.
«Sehr wichtig für uns»
«Die Drittprodukte haben für die Post immer mehr Gewicht», sagt Sprecherin Nathalie Salamin. Im Jahr 2009 habe man damit 462 Millionen Umsatz generiert - Tendenz steigend.
Die Handys seien kein neues Produkt, es werde zur Zeit aber aktiv beworben. «Die Telefonverträge sind für uns sehr wichtig, deshalb macht es Sinn, diese anzupreisen», so Salamin. Die Kundenreaktionen seien bisher relativ positiv ausgefallen.