Startseite
Wirtschaft
Die Fluggesellschaft und die Bundesbahnen gehen eine strategische Partnerschaft ein. Das Angebot von Zugfahrten und Flügen soll besser kombinierbar werden.
Alles einsteigen, bitte, der Flugzug fährt ab! Die Swiss und die SBB werden im Verlaufe des nächsten Jahres das bisherige Flugzug-Angebot zwischen dem Flughafen Zürich und den SBB-Bahnhöfen Basel und Lugano auf weitere Verbindungen ausdehnen. Die Rede ist gemäss Medienmitteilung von einer strategischen Partnerschaft. Damit reagiere man auf das steigende Kundenbedürfnis nach einer nahtlosen Kombinierbarkeit der verschiedenen Verkehrsmittel.
Die Bahn soll die Anbindung der Fluggäste an das Swiss-Drehkreuz am Flughafen Zürich gefördert werden, schreiben die beiden Unternehmen. Gleichzeitig werde das Flugzugangebot individualisiert, damit die Kunden zukünftig die möglichen Zugverbindungen flexibel wählen und auf ihre Flugverbindungen abstimmen können. Im Verlaufe von 2020 wird dazu das bisherige Angebot zwischen dem Flughafen Zürich und den SBB-Bahnhöfen Basel und Lugano auf weitere Orte in Kombination mit einer SWISS Flugnummer ausgeweitet. Im Fokus stehen dabei in erster Linie Verbindungen in die grossen Städte und in touristisch relevante Orte wie beispielsweise Andermatt, Bern, Luzern, Interlaken und Zermatt.
Zudem prüfen die Swiss und die SBB die Sitzplatzreservation für die Zugfahrt in den Buchungsprozess zu integrieren sowie das Check-in inklusive Gepäckabgabe an den Bahnhöfen zu prüfen. Interessant: Bis vor eineinhalb Jahren war es bereits möglich, das Fluggepäck um Schalter aufzugeben und für den Flug einzuchecken. Im April 2018 stellten die SBB den Check-in-Service aber ein. Seither ist nur noch die Gepäckaufgabe möglich für 22 Franken je Gepäckstück. Bei einer Expresslieferung am gleichen Tag kommt eine Pauschale von 30 Franken hinzu. Zudem bieten die SBB einen Gepäckabholservice von zu Hause an für Passagiere von Swiss und Edelweiss. Dafür verlangen die Bundesbahnen pauschal 40 Franken, plus 22 Franken je Gepäckstück.
Diese Kehrtwende und der Ausbau des Flugzug-Angebots zeigt, wie gross der Druck auf die Fluggesellschaften im Zuge der Klima-Debatte geworden ist.
Swiss-Chef Thomas Klühr sagt, die intensivierte Zusammenarbeit ermögliche eine optimale Nutzung von beiden Verkehrsträgern, "wo es wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll ist." SBB-Chef Andreas Meyer zeigt sich überzeugt, dass von dieser Partnerschaft auch der Tourismus profitiere: "Wir möchten es den Kunden so einfach wie möglich machen, ihr Ticket beispielsweise von Hongkong bis nach Interlaken in einem Buchungsvorgang zu kaufen. Das vereinfacht die Planung, die Reise selbst und schont zudem die Umwelt."
Auch die Anbindung des Tessins nach Zürich soll gestärkt werden. So sollen künftig nebst Lugano auch Bellinzona und Locarno ins Flugzugportfolio integriert werden. Erst kürzlich wurde bekannt, dass das Tessin von der Swiss nicht mehr angeflogen wird.
Auch die Muttergesellschaft der Swiss hat vor einigen Tagen angekündigt, die Kooperation auf der Schiene zu verstärken. Ab Mitte Dezember erhöht die Deutsche Bahn die Zahl der bei der Lufthansa direkt buchbaren Zubringer-Züge deutlich.