Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat das Erwerbspotenzial von über 65-beziehungsweise 64-jährigen Personen in der Schweiz untersuchen lassen – und kommt zu einer überraschenden Empfehlung.
(gb.) Aktuell arbeiten 12 Prozent der Personen im Pensionsalter weiter, meist in Teilzeitpensen. Das entspricht 74'000 Vollzeitäquivalenten. Die Erwerbsbeteiligung im Rentenalter liegt damit tiefer als der Durchschnitt in den OECD-Ländern. Durch den demografischen Wandel nehme der Anteil der älteren Bevölkerung in der Schweiz aber zu und der Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften steige, schreibt das Seco in einer am Dienstag veröffentlichten Studie.
Das ungenutzte Erwerbspotenzial der Personen im Pensionsalter liegt demnach zwischen 12'000 und 108'000 zusätzlichen Vollzeitäquivalenten. Zur Ausschöpfung dieses Potenzials wurden drei Massnahmen geprüft. Erstens könnten die Sozialversicherungsbeiträge für Pensionierte abgeschafft werden. Zweitens deren Einkommen zu einem reduzierten Satz besteuert werden. Während dies laut Seco durchaus Wirkung zeigen könnte sei die effektivste Massnahme weniger technisch: In den Betrieben müsse ein Kulturwandel stattfinden. Durch Sensibilisierung, betriebliche Massnahmen und die Aufhebung des fixen Rentenalters fänden am meisten Personen im Rentenalter zusätzlich einen Job.