400'000 Franken
7477 Luzerner unterschreiben gegen Kantonsbeitrag für neue Kaserne der Schweizergarde

Der Luzerner Kantonsrat hat im Januar 400’000 Franken für die neue Kaserne der päpstlichen Schweizergarde in Rom gesprochen. Darüber dürfte jetzt das Stimmvolk noch befinden können.

Martin Messmer
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Der geplante Neubau der Kaserne soll zwischen 2026 und 2030 beginnen.
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Der Neubau soll rund 50 Millionen Franken kosten.
Hier ein Blick in die Bibliothek für die Schweizer Gardisten.
Und hier ein Blick in ein Zimmer.
Blick in den Gang der neuen Kaserne

Der geplante Neubau der Kaserne soll zwischen 2026 und 2030 beginnen.

Bild: PD

Soll der Kanton Luzern 400’000 Franken an die neue Kaserne der päpstlichen Schweizergarde zahlen, die total 50 Millionen Kosten? Ja, meinte der Luzerner Kantonsrat im Januar mit 64 Ja- zu 47 Nein-Stimmen.

Dagegen ist auch ein Komitee, welches das Referendum gegen den Entscheid des Parlamentes ergriffen hat. Angeführt wird dieses von Andreas Kyriacou, Präsident Freidenker-Vereinigung der Schweiz. Am Mittwoch nun haben Vertreterinnen und Vertreter der Freidenker-Regionalgruppe Zentralschweiz, der SP, der Grünen und der GLP laut eigenen Angaben 7477 Unterschriften eingereicht.

Das Komitee bei der Einreichung (von links nach rechts): Kathrin Graber (Abteilung für Gemeinden), Samuel Kneubühler (Grüne), Andreas Kyriacou (Freidenker), Sebastian Dissler (SP), Claudia Huser (GLP), David Roth (SP), Gian Waldvogel (Grüne), Hans Stutz (Grüne), Riccarda Schaller (GLP).

Das Komitee bei der Einreichung (von links nach rechts): Kathrin Graber (Abteilung für Gemeinden), Samuel Kneubühler (Grüne), Andreas Kyriacou (Freidenker), Sebastian Dissler (SP), Claudia Huser (GLP), David Roth (SP), Gian Waldvogel (Grüne), Hans Stutz (Grüne), Riccarda Schaller (GLP).

Bild: pd

«Der Vatikan hat genügend Geld»

Man habe erst am 1. März mit Sammeln begonnen, sagte Kyriacou auf Anfrage; für ein gültiges Referendum sind 3000 gesammelte Unterschriften innert 60 Tagen nötig. «Wir haben also die zweieinhalbfache Anzahl der nötigen Unterschriften innert der Hälfte der Sammelzeit bekommen», sagt Kyriacou. Die Angesprochenen auf der Strasse hätten grossmehrheitlich sofort unterschrieben. «Für sie ist klar, dass der Kanton Luzern die falsche Institution ist, um ein Bauprojekt in einem Drittstaat finanziell zu unterstützen. Den Menschen, egal ob kirchennah oder nicht, leuchtete sofort ein: Das ist keine kantonale Aufgabe und zudem hat der Vatikan genügend Geld.»

Nun wird also voraussichtlich die Luzerner Stimmbevölkerung darüber abstimmen können, ob Luzern dem Vatikan 400’000 Franken schicken soll. In unserer Umfrage können Sie diese Frage schon jetzt beantworten: