Bald werden Schüler zu Journalisten

Das Projekt «Zeitung in der Primarschule» startet im Januar in eine neue Runde. Letztes Jahr haben sogar Eltern davon profitiert, weiss eine Lehrerin.

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Die Schulklasse der Lehrerin Silvia Rüttimann in Emmenbrücke studiert im Rahmen des Projekts ZIP die «Neue Luzerner Zeitung». (Bild: Archiv Remo Nägeli / Neue LZ)

Die Schulklasse der Lehrerin Silvia Rüttimann in Emmenbrücke studiert im Rahmen des Projekts ZIP die «Neue Luzerner Zeitung». (Bild: Archiv Remo Nägeli / Neue LZ)

Durften Sie während des Schulunterrichts Zeitung lesen? Mit dem Projekt «Zeitung in der Primarschule», kurz ZIP, ermöglicht das unsere Zeitung zum siebten Mal Zentralschweizer Primarklassen. Die Schüler werden sich nächsten Januar bis April intensiv mit dem Thema Zeitung auseinandersetzen. Zwölf Wochen lang erhalten sie täglich ihre eigene Zeitungsausgabe ins Schulhaus geliefert. Einige Klassen verfassen Artikel, die in einer Sonderbeilage veröffentlicht werden – die besten sogar in der regulären Tageszeitung. Journalisten unserer Zeitung besuchen die Schulklassen und geben ihnen Hintergrundinformationen, Recherche- und Schreibtipps.

Reportage über Feuerwehrübung

Im letzten Jahr hatten sich 79 Klassen und 1300 Kinder beteiligt. 36 Seiten dick war die Sonderbeilage, die aus dem Lese- und Schreibförderprojekt entstanden ist. Fünftklässler aus Lungern schrieben zum Beispiel eine Reportage über eine Feuerwehrübung, und ein Linienpilot verriet Sechstklässlern aus Meggen im Interview, dass er auch landen könne, wenn er die Piste im Nebel nicht sieht.

Antoinette Auf der Maur, die in Tuggen eine 5. Klasse unterrichtet, hat sich bereits zum zweiten Mal mit einer Klasse angemeldet. Ihre letztjährigen Sechstklässler hätten ungemein vom Projekt profitiert. Ein Bub habe sogar erst dadurch richtig lesen gelernt. «Bis zur fünften Klasse war niemandem aufgefallen, dass er Mühe hatte, weil er in anderen Fächern, etwa in der Mathematik, sehr stark war.» Der Junge habe sich richtig durchgebissen. «Das tägliche Zeitunglesen war eine super Übung», sagt Auf der Maur.

Aber nicht nur: «Ich habe den Kindern sogar Zinsrechnen beigebracht, obwohl sie dies eigentlich erst in der Mittelstufe lernen. Dazu kam es, weil wir Mietzinsen in den Wohnungsinseraten vergleichen wollten», so Auf der Maur. Die Lehrerin hat die Zeitung in verschiedenste Unterrichtsfächer eingebaut. Ein weiteres Beispiel: «Die Schüler haben geografische Kenntnisse erworben, weil wir die Berichte auf einer Weltkarte markiert haben.»

Mächtig stolz, die Sechstklässler

Durch das ZIP-Projekt hätten auch einige Eltern wieder angefangen, Zeitung zu lesen, berichtet Auf der Maur: «So haben auch sie viel über das Weltgeschehen gelernt.»
Durch die verschiedenen Themen in der Zeitung sei es der Lehrerin möglich gewesen, die Kinder ihren individuellen Interessen entsprechend Projekte durchführen zu lassen. Damit sei auch deren Teamfähigkeit gestiegen. Nicht zuletzt seien die Kinder mächtig stolz gewesen, als sie mit der Sonderbeilage das fertige Produkt in den Händen hielten: eine ganze Seite, gefüllt mit ihren eigenen Texten.

Aleksandra Mladenovic

Weitere Infos:

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Die teilnehmenden Lehrpersonen werden an einem Mittwochnachmittag zu einer Informations-Veranstaltung in die Projektarbeit eingeführt. Dieser Tag findet am Mitwoch, 5. Dezember 2012 statt.

Anmeldeschluss ist der 20. Oktober 2012. (PDF, 0.25 MB)

Die gesammelten Beiträge des Projekts «Zeitung in der Primarschule 2012» als (PDF, 8 MB).

Das Projekt wird dank der finanziellen Unterstützung von folgenden Partnern ermöglicht:

















Fragen und Auskünfte zum Projekt erteilt Fiona Steiner, Leiterin Sponsoring / Verlagsprojekte, Neue Luzerner Zeitung. , Tel. 041 429 52 69.