Ein Surseer ist der beste Jasser

In Luzern fand am Montagabend der Final der Zentralschweizer Jassmeisterschaft statt. Noch nie musste sich der Sieger gegen so viele Jasser durchsetzen.

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Bruno Wechsler (links, Sursee) holte den Hauptpreis. Auf den Folgeplätzen landeten Annelies Schöpfer (Escholzmatt) und Ernst Huser (Kägiswil). (Bild: Dominik Wunderli / Neue LZ)

Bruno Wechsler (links, Sursee) holte den Hauptpreis. Auf den Folgeplätzen landeten Annelies Schöpfer (Escholzmatt) und Ernst Huser (Kägiswil). (Bild: Dominik Wunderli / Neue LZ)

Er hat gross aufgetrumpft: Bruno Wechsler aus Sursee ist der beste Jasser der Zentralschweiz. Am Montagabend gewann der 57-Jährige den Final der Zentralschweizer Jassmeisterschaft im Luzerner «Stadtkeller». Beim traditionellen Einzelschieber ohne «Wyys» mit zugelostem Partner setzte er sich gegen die 179 anderen Finalisten durch. «Es ist ein tolles Gefühl», so der Sieger.

Wechsler hat als frisch gekürter Jassmeister eine achttägige Mittelmeer-Kreuzfahrt auf dem Luxus-Liner «MSC Splendida» gewonnen. Die Route führt von Genua über Barcelona, Tunis, Malta, Messina, Civitavecchia und wieder zurück nach Genua.

Die 180 Finalteilnehmer jassten jeweils vier Passen (Runden) à zwölf Spiele. Die Stimmung an den Tischen war konzentriert, obschon ab und an ein Spruch fiel: «Ich habe einfach nichts in der Hand gehabt», meinte einer, «jetzt hast du nichts überlegt», ein anderer. Schiedsrichter Ernst Marti mahnte deshalb die Teilnehmer, nicht zu laut zu sein; wegen der Steinböden und der tiefen Decke im hinteren Saalbereich halle jedes laute Gespräch wider.

Davon hat Oskar Zihlmann nichts mitgekriegt; zu konzentriert sass der Escholzmatter an seinem Tisch. «Ich mache zum ersten Mal mit», sagte er, «generell finde ich Preisjassen toll.» Am Tisch nebenan sass Marianne Duss aus Kriens. «Ich finde vor allem die unterschiedlichen Bekanntschaften toll, die sich mit den Auslosungen ergeben», so die Hobbyjasserin.

180 Finalisten spielten am Montagabend im Luzerner Stadtkeller. (Bild: Dominik Wunderli / Neue LZ)
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Toni Zieltener (Bild: Dominik Wunderli / Neue LZ)
Ernst Marti, Leiter der Zentralschweizer Jassmeisterschaft. (Bild: Dominik Wunderli / Neue LZ)
Bruno Wechsler (links, Sursee) holte den Hauptpreis. Auf den Folgeplätzen landeten Annelies Schöpfer (Escholzmatt) und Ernst Huser (Kägiswil). (Bild: Dominik Wunderli / Neue LZ)
Vorjahressieger Peter Kost. (Bild: Dominik Wunderli / Neue LZ)
Karl Birrer (Bild: Dominik Wunderli / Neue LZ)
Paul Kiener (Bild: Dominik Wunderli / Neue LZ)
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180 Finalisten spielten am Montagabend im Luzerner Stadtkeller. (Bild: Dominik Wunderli / Neue LZ)

Jahr für Jahr mehr Teilnehmer

Bereits zum fünften Mal haben die «Neue Luzerner Zeitung» und ihre Regionalausgaben die Zentralschweizer Jassmeisterschaft organisiert. Und der Anlass erfreut sich stetig steigender Teilnehmerzahlen: An den zwölf Vorausscheidungen haben in diesem Jahr 1667 Frauen und Männer mitgespielt. An der ersten Austragung im Jahr 2007 waren es 745 Spieler, ein Jahr später 861, dann 1061 und letztes Jahr 1269.

Auch die Preissumme kann sich sehen lassen. An den Vorausscheidungen und im Final konnten sich die besten Teilnehmer auf Preise im Gesamtwert von rund 28 000 Franken freuen; darunter Fernseher, Laptops, Hotelübernachtungen oder Gutscheine.

Warumist der Anlass so beliebt? Für Ernst Marti, Leiter der Zentralschweizer Jassmeisterschaft, sind es die attraktiven Preise und «die wohlige Atmosphäre», aber nicht nur: «Dieser Anlass wird immer bekannter, er wird sicher auch im Freundeskreis weiterempfohlen. Und wir hatten bei den Vorausscheidungen Wetterglück.» Hansjörg Kägi, Leiter der Regionalausgaben der «Neuen Luzerner Zeitung», ergänzt: «Jassen ist in.» Deshalb werde die Zentralschweizer Jassmeisterschaft auch nächstes Jahr wieder durchgeführt. Und auch dann ist der Krienser Schiedsrichter Ernst Marti wieder dabei. Das ist nicht selbstverständlich: Am letzten Samstag hat er sein Amt als Schiedsrichter beim «Donnschtigjass» und «Samschtigjass» auf SF 1niedergelegt: nach 23 Jahren und 644 Jasssendungen. «Die letzte Sendung war sehr bewegend», sagt Marti rückblickend. Es sei eine wohlüberlegte Entscheidung gewesen, «denn jetzt habe ich mehr Zeit für die Familie und fürs aktive Jassen», begründet er.

Alexander von Däniken/ Neue LZ