Der Kanton Schwyz wird im November in Biberbrugg ein Durchgangszentrum für Asylbewerber eröffnen. Er mietet für fünf Jahre beim Bahnhof die Liegenschaft "Biberhof", die zuletzt gastronomisch genutzt worden ist.
Der "Biberhof" biete Platz für 60 bis 70 Asylbewerber, teilte die Staatskanzlei mit. Mit Ausbauten könnten mittelfristig weitere 20 Plätze geschaffen werden. Betreut würden die Asylbewerber von der Caritas. Die Liegenschaft werde schrittweise ab November in Betrieb genommen.
Weil mehr Menschen in der Schweiz um Asyl nachsuchen, hat auch der Kanton Schwyz Mühe, die ihm vom Bund zugewiesenen Personen unterzubringen. Der Kanton betreut die Asylbewerber, bis sie in den Gemeinden platziert werden.
Die Asylsuchenden werden deshalb verhältnismässig früh, schon nach zwei Monaten, den Gemeinden zugewiesen. Die Miete des Biberhofs führe somit zu einer Entlastung der Gemeinden, teilte die Staatskanzlei mit.
Zudem kann dank der neuen Lösung das Durchgangszentrum Grünenwald im Muotathal aufgegeben werden. Diese Einrichtung mit 40 Plätzen muss 2016 wegen baulicher Mängel geschlossen werden.
Der Plan des Regierungsrates, in einer ehemaligen Jugendherberge im Wägital ein Durchgangszentrum für 30 bis 60 Personen einzurichten, war im November 2014 am Widerstand des Kantonsrates gescheitert. Weiter gibt es Zentren in Morschach und Küssnacht und eine Notunterkunft in Schwyz.
Der „Biberhof“ werde vom Bezirksrat Einsiedeln für ein Durchgangszentrum grundsätzlich als geeignet erachtet. Gleichzeitig fordert der Rat vom Kanton den frühzeitigen Einbezug des Bezirks wie auch der Anwohnerschaft beim Aufbau und Betrieb des „Biberhofs", schreibt das Schwyzer Volkswirtschaftsdepartement in einer Medienmitteilung am Montag.
Zudem sind die Zuweisungen von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen in den Bezirk Einsiedeln aufgrund des neuen Durchgangszentrums angemessen zu kompensieren. Beiden Forderungen wolle der Kanton nachkommen.
Für die Anwohnerschaft ist im Oktober eine Informationsveranstaltung geplant. Im Weiteren wird das Amt für Migration eine Kontaktgruppe bestehend aus Vertretern des Bezirks, der Anrainer, des Amtes für Migration, der Polizei sowie der Zentrumsleitung einsetzen, die sich regelmässig treffen und die verschiedenen Anliegen im Zusammenhang mit dem Betrieb aufnehmen könne. Diese Vorgehensweise habe sich sowohl bei der Notunterkunft in Schwyz als auch beim Durchgangszentrum in Morschach bewährt.
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