Zum ersten Mal in diesem Winter ist Schnee bis ins Flachland gefallen. In den Bergen schneite es kräftig, insbesondere im Wallis. In der Zentralschweiz kam es zu Verkehrsbehinderungen.
Auf der Gotthard-Autobahn A2 kam es am Samstagmorgen wegen Schneeräumungsarbeiten zwischen Erstfeld und Göschenen zu Behinderungen. Der Verkehr musste zeitweise angehalten werden. Es kam zu Rückstau. Wegen eines Unfalls im Seelisbergtunnel war die Nord-Süd-Achse zusätzlich blockiert.
Wegen querstehenden Fahrzeugen kam es am Samstagmorgen zudem zwischen Wolfenschiessen und Engelberg zu Verkehrsbehinderungen und Staus. Wer über den Brünig will, kommt zurzeit nur mit Schneeketten durch. Wegen des Schnees kommt es auch im Kanton Schwyz zwischen Pfäffikon und Schwyz zu Behinderungen.
Im Kanton Uri bleibt der Autoverlad zwischen Furka und Oberalp eingestellt. Die Züge der Matterhorn-Gotthard-Bahn zwischen Niederwald VS und Andermatt sowie zwischen Nätschen und Tschamut verkehren derzeit nicht.
Richtig ansetzen konnte der Schnee im Flachland nur in erhöhten Lagen. Einerseits war der Boden ganz noch zu warm, wie ein Sprecher von MeteoSchweiz auf Anfrage sagte. Andererseits stiegen die Temperaturen im Verlauf des Samstags auf bis zu 4 Grad Celsius: Wo es weitere Niederschläge gab, fiel Regen. Dass der erste Schnee im Flachland erst Mitte Dezember fällt, ist gemäss MeteoSchweiz eher ungewöhnlich. Zumeist gelangen die ersten Schneeflocken bereits gut einen Monat vorher bis in die untersten Lagen.
Der Sturm «Joachim» verabschiedete sich im Flachland allmählich mit mässigen Windstössen. Am Sonntag wird es mit weiteren leichten Schneefällen winterlich bleiben. Die Chancen auf weisse Weihnachten sind allerdings gering. Kalter und trockener Polarluft werden relativ warme Winde vom Atlantik her folgen.
Ausgeprägter war die Situation in den Alpen: Dort blies «Joachim» am Samstag teilweise immer noch kräftig. Diverse Seilbahnen mussten ihren Betrieb einstellen. Auch fielen beträchtliche Mengen an Schnee, insbesondere im Wallis. Das blieb nicht ohne Folgen. So ist bereits seit Freitag das Lötschental von der Umwelt abgeschnitten.
Der Bahnhof Goppenstein am Eingang des Walliser Seitentals wurde wegen Lawinengenfahr geschlossen. Ebenfalls gesperrt ist die einzige Strasse nach Goppenstein. Auch andernorts in den Bergen mussten Strassen oder Schienen wegen Schneefalls oder Lawinengefahr geschlossen werden. So konnten beispielsweise zwischen Niederwald im Oberwallis und Andermatt weder Autos noch Züge verkehren.
In Blatten im Lötschental fielen seit Freitag bis Samstagabend über 60 Zentimeter Neuschnee. Insgesamt liegen dort nun rund 130 Zentimeter der weissen Pracht. Das ist nach Angaben von MeteoSchweiz zu dieser Jahreszeit normal.
Bis zu einem halben Meter Neuschnee gab es für die Skistationen Grächen VS, Evolène VS oder Disentis GR. Etwas weniger dicke Schneewolken zogen über das Berner Oberland. So fielen in Adelboden bis am Samstagmorgen vergleichsweise bescheidene 14 Zentimeter Schnee. Mehr Schnee wird aber bis am Sonntagabend erwartet.
Die Polizei riet allen Autolenkern, in reduziertem Tempo zu fahren. Auch sollten die Fahrzeuge vor der Abfahrt vollständig von Schnee und Eis befreit werden.
rem/sda
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