FREIENBACH: Beim Industriekonzern OC Oerlikon geht es aufwärts

Der Industriekonzern OC Oerlikon wird auf seinem Weg zum Turnaround von einer besseren Konjunkturlage unterstützt. Das Schwyzer Unternehmen steigert den Gewinn im ersten Halbjahr um knapp 12 Prozent und verbucht mehr Aufträge und Verkäufe.

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Der Industriekonzern OC Oerlikon profitiert von einer besseren Konjunktur. Das Unternehmen verbuch im ersten Halbjahr mehr Aufträge und Verkäufe. (Symbolbild) (Bild: KEYSTONE/GAETAN BALLY)

Der Industriekonzern OC Oerlikon profitiert von einer besseren Konjunktur. Das Unternehmen verbuch im ersten Halbjahr mehr Aufträge und Verkäufe. (Symbolbild) (Bild: KEYSTONE/GAETAN BALLY)

Unterstützt von einer allgemein stärkeren Nachfrage aus den wichtigsten Absatzmärkten resultierte im ersten Halbjahr ein Konzerngewinn von 48 Millionen Franken, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst.

Der operative Gewinn vor Abschreibungen (EBITDA) legte derweil um 13,4 Prozent auf 178 Millionen Franken zu, wobei sich die Profitabilität gegenüber der Vorperiode von 13,4 auf 13,7 Prozent verbesserte.

Nach einem Verlust von über 400 Millionen Franken im 2015 schrieb der Konzern 2016 unter anderem dank dem Verkauf der Vakuum-Sparte erstmals wieder schwarze Zahlen. Allerdings entwickelten sich der Umsatz und der Auftragseingang 2016 weiterhin rückläufig.

Nun verbucht das Unternehmen im ersten Halbjahr ein Umsatzplus von knapp 11 Prozent. Insgesamt setzte OC Oerlikon rund 1,3 Milliarden Franken um. Die Bestellungseingänge beliefen sich auf gut 1,4 Milliarden Franken – ein Fünftel mehr als im Vorjahr.

Breites Wachstum

Alle drei Geschäftsbereiche des Konzerns sind in den vergangenen sechs Monaten gewachsen. Das wichtigste Geschäft von OC Oerlikon - das Geschäft mit Oberflächenlösungen - erzielt im ersten Halbjahr einen Erlös von 672 Millionen Franken (+10 Prozent). Das Geschäft habe von einer gesteigerten Nachfrage aus der Auto-, Werkzeug-, Luftfahrt- und Energieindustrie profitieren können.

Im Chemifasergeschäft legte der Umsatz um knapp 18 Prozent auf 279 Millionen Franken zu. Wichtige Wachstumstreiber waren hier der chinesische Markt für Filamentanlagen, Neugeschäfte in Südamerika sowie Grossprojekte in Indien und der Türkei.

Ebenfalls einen Aufwärtstrend meldet der Konzern in der Getriebesparte (Drive Systems). Unter anderem dank Neukunden und neuen Anwendungen - etwa in der E-Mobilität - nahm der Umsatz um 7 Prozent auf 346 Millionen Franken zu.

Fokus auf das Kerngeschäft

Der Konzern intensivierte seine Investitionen auf das Oberflächengeschäft. So baute er das Angebot an Oberflächenlösungen durch die Zukäufe von zwei Technologieunternehmen weiter aus.

Zusätzlich investierte er in vier Service- und Beschichtungszentren. Dazu gehören etwa ein neues Zentrum im japanischen Nagoya, um einen Auftrag in der japanischen Automobilbranche zu bedienen.

Bedeutende Fortschritte seien auch im Bereich 3D-Druck erzielt worden. Diesen Bereich, in dem der Konzern weiter weiteres Wachstumspotenzial, will er vorantreiben. Erst im Juni gab OC Oerlikon die Zusammenarbeit mit der General-Electric-Tochter GE Additive bekannt. Die beiden Unternehmen eine unterschrieben fünfjährige Vereinbarung. Dies habe sich ausgezahlt, heisst es.

Zuversichtlicher Ausblick

Das Unternehmen bestätigt seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr und rechnet weiterhin mit einem Bestellungseingang und Umsatz von rund 2,6 Milliarden Franken. Die positive Wirtschaftsdynamik des ersten Halbjahrs 2017 dürfte sich auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen.

Die Oerlikon-Aktien sind am Dienstag mit Kursgewinnen in den Handel gestartet, rutschten im Anschluss daran aber in die Verlustzone ab. Die Aktie blickt jedoch auf einen eindrücklichen Kursverlauf zurück, der zu Jahresbeginn von 10 Franken bis auf ein am Montag erreichtes Hoch von 14,95 Franken geführt hatte.(sda)