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Zug 94 verpasst Big-Points im Abstiegskampf

Erstligist Zug 94 und der FC Luzern U21 trennen sich torlos. Der Punktgewinn nützt dem Gast.

Michael Wyss
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Zugs Bigonsan Le (links) gegen Luzerns Alejandro Willimann.

Zugs Bigonsan Le (links) gegen Luzerns Alejandro Willimann.

Bild: Roger Zbinden (Zug, 26. März 2022)

«Dieses 0:0 fühlt sich wie eine Niederlage an. In unserer jetzigen sehr ungemütlichen Situation benötigen wir Siege, nichts als Siege», zeigt sich Zug 94 Trainer Thomas Jent nach dem 0:0 gegen den FC Luzern U21 im Abstiegskampf enttäuscht und gefrustet.

Kopfschüttelnd schreitet Jent eine Viertelstunde nach Spielschluss immer noch auf dem Feld herum und hadert den ausgezeichneten Tormöglichkeiten nach: «Wir haben es verpasst, in der ersten Halbzeit die Tore zu erzielen. Da müssten wir 2:0 oder 3:0 in Führung liegen. Unsere Effizienz ist unser ganz grosses Sorgenkind. Wir haben heute wieder einen grossen Aufwand betrieben und haben uns nicht belohnt», moniert Jent.

Zug 94 spielte keck auf

Jents Frust war verständlich. Zug 94, welches vor einer Woche dank des 2:1-Auswärtserfolgs bei Höngg wieder Hoffnung im Kampf um den Ligaerhalt schöpfte, war im Zentralschweizer-Derby zu Beginn spielbestimmend (zwei Eckbälle in den ersten vier Minuten), spielte mutig und keck auf. Der Tabellenvorletzte hatte sich bis zur Pause ein klares Chancenplus gegen den Luzerner-Nachwuchs erarbeitet. Villiam Pizzi (8.); Petar Ugljesic (17.), Yasha Schärer (22.), Fabian Simic (42., Lattenkopfball) und Le Bigonsan (43.) verpassten es, das Skore zu eröffnen.

Dass Zug 94, welches in argen Abstiegsnöten steckt, zu diesem Zeitpunkt nicht führte, hatte einen Grund: Luzerns Schlussmann Noris Iten! Der 19-jährige Obwaldner, der eigentlich nur zweite Wahl ist, war der überragende Akteur im Team von Trainer Sandro Chieffo. Der Sachsler parierte einige Male mirakulös und ihm war es letztendlich auch zu verdanken, dass es zur Pause immer noch 0:0 stand. Der FCL-Nachwuchs konnte nur vereinzelt Nadelstiche setzen, richtig gefährlich wurde es aber nicht vor Zugs Keeper Lukas Winzap. Nenad Zivkovics Kopfball (23.) war der erste Abschlussversuch auf das gegnerische Gehäuse.

«Müssen mit Punkt zufrieden sein»

Nach dem Seitenwechsel merkte man, dass die Luzerner mit dem Punktgewinn eher leben können, als Zug 94, welches den Sieg suchte. Die ganz grossen Tormöglichkeiten wie zu Beginn des ersten Durchgangs blieben aber eher Mangelware. Zug 94 mit Fuat Sulimani (53.), Leo Suta (61.) und Anel Hodzic (87.), wie Luzerns Nando Toggenburger (71.), hatten noch Chancen. Doch Tore konnten die 480 Fans im Herti Allmend keine bejubeln.

«Wir sind mit dem Ziel angereist, um in Zug zu gewinnen. Doch wir haben gegen eine routinierte Mannschaft gespielt, die uns alles abverlangte. Mit dem Punkt müssen wir zufrieden sein», zeigte sich Luzerns Captain Alejandro Willimann (19) fair in seiner Analyse. Er sagt weiter: «Wichtig war, dass wir einen Mitstreiter im Kampf um den Klassenerhalt damit auf Distanz halten konnten. Das Remis hat unsere Lage zumindest nicht verschlechtert. Das ist das Positive.» Sichtlich erleichtert war Iten:

«Ich bin stolz auf meine Leistung und dass ich dem Team mit meiner Leistung einen Punkt sichern konnte, ist natürlich ein super Gefühl für mich.»

Während die Chieffo-Equipe weiterhin acht Zähler Reserve auf Zug 94 (13. Rang, Direktabstieg) hat, spitzt sich die Lage bei Zug 94 weiter zu: «Wir haben heute einen beherzten Auftritt von Zug 94 gesehen. Die Leistung strahlt Zuversicht aus. Doch ich bin mir auch bewusst, dass uns jetzt nur noch Siege ans Ziel bringen», so ein gefasster Zug 94 Präsident Aydon Cilingir. Der Zuger-Überlebenskampf hat acht Runden vor Schluss definitiv begonnen.

Zug 94 – Luzern U21 0:0. Herti Allmend. – 480 Zuschauer. – SR Qovanaj. - Zug 94: Winzap; Suta, Sulimani, Njau, Nitaj; Würmli (68. Yigit), Simic (91. Gutierrez), Schärer; Le Bigonsan (68. Teixeira), Ugljesic, Pizzi (84. Hodzic). - Luzern: Iten; Haag, Freimann (57. Zimmermann), Bühler, Zejnullahu; Fernandes, Willimann (68. Martin), Rupp; Bachmann; Zivkovic (46. Molliqaj), Toggenburger (84. Bieri). – Bemerkung: 42. Simic Lattenkopfball.