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Gemeindetexte Zentralschweiz
Wie viel kostet es, in Cham zu wohnen? Lohnt sich ein Umzug? Eine Studie zeigt, wo die Gemeinde im schweizweiten Vergleich steht.
In Cham lebt es sich vergleichsweise eher teuer. Eine Studie der Credit Suisse hat ergeben, dass die Gemeinde, rein aus finanzieller Sicht, zu den unattraktivsten 22 Prozent aller Gemeinden in der Schweiz gehört.
Die Bank hat in ihrer Studie «Hier lebt es sich am günstigsten» berechnet, wie viel Geld einem Haushalt in der Gemeinde als frei verfügbares Einkommen bleibt, wenn die typischen festen Ausgaben bezahlt sind. Zu diesen Ausgaben gehören einerseits die gemeindespezifischen obligatorischen Abgaben wie Steuern und andererseits Fixkosten wie Wohnkosten.
Im Kanton Zug nimmt Cham bezüglich Wohnattraktivität den fünften Rang ein (unter 11 Gemeinden). Doch es gibt in Cham Unterschiede je nach Haushaltssituation. Beim Vergleich dreier Modellhaushalte fällt auf, dass Cham besonders für Ehepaare ohne Kinder und Ehepaare mit Kindern ein teures Pflaster ist, während die Gemeinde für Singles günstiger zu stehen kommt.
Die Einkommens-, Vermögens- und Wohnsituation dieser Haushalte unterscheidet sich in der Studie (Details siehe unten). Bei allen wird aber angenommen, dass sie mit dem ÖV ins nächste Grosszentrum (Zürich) zur Arbeit pendeln und dass sie ihre Kinder, falls sie welche haben, nicht fremdbetreuen lassen.
Für eine Einzelperson, die in einer Mietwohnung lebt, 80’000 Franken verdient und 100’000 Franken als Vermögen zur Seite gelegt hat, gehört Cham zu den günstigen Gemeinden. Konkret bleibt dem Einpersonenhaushalt nach Abzug der obligatorischen Ausgaben und Fixkosten 41'400 Franken oder rund 51.8 Prozent des Erwerbseinkommens, was im schweizweiten Vergleich viel ist. Der Schnitt aller Gemeinden im Kanton beläuft sich auf 52 Prozent.
Der grösste Teil der Ausgaben dieses Modellhaushalt (50 Prozent) entfällt auf obligatorische Ausgaben wie Steuern, Sozialversicherungsbeiträge oder Krankenkassenprämien. Der kleinere Teil geht für andere Fixkosten wie Miete/Hypothekarzinse oder Energie drauf. Bezüglich obligatorischen Abgaben ist Cham für einen solchen Singlehaushalt schweizweit günstig, bezüglich Fixkosten ist Cham teuer.
Für ein Ehepaar ohne Kinder, das in der eigenen Wohnung lebt (Stockwerkeigentum), 130'000 Franken verdient und 250'000 Franken als Vermögen zur Seite gelegt hat, ist Cham dagegen teuer. Bei dem angenommenen Einkommen und Vermögen bleiben diesem Modellhaushalt 56'700 Franken oder 43.6 Prozent des Erwerbseinkommens. Das ist im schweizweiten Vergleich wenig und liegt im Schnitt der Gemeinden im Kanton (43 Prozent).
Hier jedoch machen die Fixkosten den grösseren Teil der Ausgaben aus (54 Prozent). Bezüglich Fixkosten ist Cham für einen solchen Ehepaarhaushalt ohne Kinder schweizweit teuer, bezüglich obligatorischen Abgaben ist Cham günstig.
Auch für ein Ehepaar mit zwei Kindern, das in der eigenen Wohnung lebt (Stockwerkeigentum), 110’000 Franken verdient und 200’000 Franken Vermögen sein eigen nennt,, ist Cham teuer. Dieser Modellhaushalt hat in der Berechnung 47'700 Franken als frei verfügbares Einkommen übrig (43.4 Prozent des Erwerbseinkommens). Verglichen mit dem ganzen Land ist das wenig und liegt über dem Schnitt der Gemeinden im Kanton (42 Prozent).
Wiederum machen die Fixkosten den grösseren Teil der Ausgaben aus (58 Prozent). Bezüglich Fixkosten ist Cham für einen solchen Vierpersonenhaushalt (2 Eheleute, 2 Kinder) schweizweit teuer, bezüglich obligatorischen Abgaben ist Cham günstig.
Credit Suisse hat sich in ihrer Studie, die alle rund fünf Jahre durchgeführt wird, auf die finanziellen Gründe konzentriert, die für oder gegen Cham als Wohnort sprechen. Nicht berücksichtigt sind andere Gründe, warum die 16'893 Einwohnerinnen und Einwohner von Cham gerade in dieser Gemeinde leben.
Dieser Artikel wurde mit Unterstützung eines Algorithmus erstellt. Für die Einstufung in die Kategorien attraktiv, eher attraktiv, durchschnittlich, eher unattraktiv und unattraktiv (oder analog mit günstig/teuer etc.) teilen wir alle Gemeinden in der Schweiz in fünf gleich grosse Gruppen ein (Quintile). Das heisst: In jeder Gruppe befinden sich 20 Prozent der Gemeinden. Hier geht es zurück zur Übersicht der Gemeinden in Ihrer Region.
Zu ihrer Studie (PDF) bietet Credit Suisse ein Webtool, mit dem Sie verschiedene Haushaltssituationen für jede Gemeinde betrachten können.