Im Bürgenstock Resort können Besucher seit Donnerstag historische Exponate der Hotelgeschichte bewundern. Sie erhalten im neuen grössten Hotelmuseum der Schweiz einen Einblick in jene Zeiten, als Stars wie Audrey Hepburn, Sophia Loren und Sean Connery auf dem Bürgenberg logierten.
In zwei Korridoren können Interessierte die 145 Jahre der Schweizer Hotelgeschichte am Beispiel des Bürgenstock Resorts durchwandern. So können sie die Entwicklung seit Anfang des 19. Jahrhunderts bis heute verfolgen. Das Hotelmuseum ist am Donnerstag eröffnet worden.
Die Ausstellung zeigt etwa Hotelmobiliar aus vergangenen Zeiten, historische Filmaufnahmen und Werbeplakate sowie weitere Exponate wie eine Liftkabine aus dem Jahre 1903. Beim Eingang des ehemaligen Bürgenstock Clubs beginnt der erste Ausstellungskorridor, der zweite liegt im Verbindungstrakt zwischen dem Bürgenstock Hotel und dem Palace Hotel.
Den Rahmen für die Ausstellung bilden die erhaltenen und renovierten historischen Bauten wie der Spiegelsaal, der nierenförmige Aussenpool aus den 1950er-Jahren oder die denkmalgeschützten Umkleidekabinen. Auch der Lobbybereich und das Restaurant RitzCoffier im denkmalgeschützten Palace Hotel von 1904 tragen zur Atmosphäre bei. «Das Museum ist für alle Besucher zugänglich, sowohl für Tagesauflügler als auch die Hotelgäste», sagt Jonas Reif, Kommunikationsverantwortlicher des Resorts. «Die Ausstellungsstücke stammen grösstenteils aus dem Bestand der Bürgenstock-Stiftung. Wenige Stücke sind Leihgaben von Privaten mit einem engen Bezug zum Resort».
Initiiert hat das Hotelmuseum Bruno H. Schöpfer, der aktuelle Bürgenstock-Manager. So könnten Besucher auf unterhaltende Art und Weise in die «glamouröse Geschichte des Bürgenstock Resorts eintauchen», erklärt Schöpfer. Jo Müller, Kurator und ehemaliger Bürgenstock-Direktor, ergänzt: «Bei der Konzeption des Hotelmuseums wurde darauf geachtet, dieses nahtlos in den bestehenden Hotelbetrieb zu integrieren». So würden beispielsweise Gäste des neuen Oak & Grill Pool Patio Restaurants im historisch erhaltenen Trakt des ehemaligen Bürgenstock Clubs speisen.
Die für das Museum verwendeten Informationen wurden gemäss des Kommunikationsverantwortlichen Reif im eigenen Hotelarchiv, in Zusammenarbeit mit dem Hotelarchiv Schweiz oder durch den persönlichen Kontakt Müllers zu Zeitzeugen gesammelt. Mitkonzipiert und -gestaltet haben die Ausstellung Carmen Gasser von Gasser Derungs in Zürich und Ariana Pradal. Beide sind Spezialistinnen für Museumsdesign.
Zusammen mit dem Museum wurde der «Walk of Architecture & History» lanciert, ein Themenweg zur Architektur des Resorts. «Alle relevanten historischen Gebäude sind mit einer Messingplatte mit Informationen sowie mit einem QR-Code versehen», erzählt Reif. Über die QR-Codes lassen sich weitere Informationen in zehn verschiedenen Sprachen abrufen, darunter Russisch, Hindi, Arabisch und Chinesisch. Vor Ort können Besucher an der Rezeption der Hotels auch einen Plan für den Rundgang beziehen.
Zudem hat das Resort in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Luzern einen Lernpfad entwickelt. Dieser verläuft entlang des Felsenweges und vermittelt sowohl geologische als auch historische Inhalte. Beim Hammetschwand -Lift finden Besucher Wissenswertes über dessen Entstehung und die Technologie vor.
Beim Bau des neuen Bürgenstock Resorts seien rund 40 Millionen Franken investiert worden, um die historisch wertvolle Bausubstanz zu erhalten und heimische Flora und Fauna zu schützen, so die Verantwortlichen.