Grösstes Hotelmuseum der Schweiz auf dem Bürgenstock eröffnet

Im Bürgenstock Resort können Besucher seit Donnerstag historische Exponate der Hotelgeschichte bewundern. Sie erhalten im neuen grössten Hotelmuseum der Schweiz einen Einblick in jene Zeiten, als Stars wie Audrey Hepburn, Sophia Loren und Sean Connery auf dem Bürgenberg logierten.

Sandra Peter
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Ein besonderes Ausstellungsstück im Hotelmuseum auf dem Bürgenstock ist die alte Liftkabine des Hotel Palace. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))

Ein besonderes Ausstellungsstück im Hotelmuseum auf dem Bürgenstock ist die alte Liftkabine des Hotel Palace. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))

In zwei Korridoren können Interessierte die 145 Jahre der Schweizer Hotelgeschichte am Beispiel des Bürgenstock Resorts durchwandern. So können sie die Entwicklung seit Anfang des 19. Jahrhunderts bis heute verfolgen. Das Hotelmuseum ist am Donnerstag eröffnet worden.

Die Ausstellung zeigt etwa Hotelmobiliar aus vergangenen Zeiten, historische Filmaufnahmen und Werbeplakate sowie weitere Exponate wie eine Liftkabine aus dem Jahre 1903. Beim Eingang des ehemaligen Bürgenstock Clubs beginnt der erste Ausstellungskorridor, der zweite liegt im Verbindungstrakt zwischen dem Bürgenstock Hotel und dem Palace Hotel.

Der Kurator des Hotelmuseums und ehemalige Direktor des Bürgenstock Resorts Jo Müller im Korridor zwischen dem Bürgenstock Hotel und dem Palace Hotel. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
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In den 1950er Jahren entstand diese Aufnahme der Unterwasserbar des Bürgenstock Resorts. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Im Hotelmuseum auf dem Bürgenstock sind Fotos aus früheren Tagen zu sehen, so etwa von verschiedenen Konferenzen. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Sofia Loren war einer von mehreren prominenten Gästen, die auf dem Bürgenstock logierten. Die Foto wurde im Jahr 1960 im Golfclub des Resorts gemacht und ist nun im Hotelmuseum ausgestellt. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Im Korridor lässt sich die Hotelgeschichte des Bürgenstock Resorts nachvollziehen (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Dieses Foto der Unterwasserbar wurde 1945 aufgenommen. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Auch Fotos des Hammetschwandliftes und des Felsenweges zieren die Ausstellung.(Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Werbebroschüren aus früheren Zeiten finden auch Platz in der Ausstellung. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Diese Werbebroschüre des Bürgenstock Resorts stammt aus den 1950er Jahren. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Auf dem Gemälde vorne ist Franz Josef Bucher Durrer, einer der beiden Hotelgründer, zu sehen. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Gespielt wurde bereits in früheren Zeiten, wie diese alten Spielkarten beweisen. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
So sah der Werkzeug-Koffer für die Arbeiter des Hammetschwand Lifts dereinst aus. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Für die Bürgenstock Bahn bekamen die Besucher früher noch die «edmondsonschen» Billette. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Die alten Türgriffe erinnern an Fabeltiere. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Diese Nachttischchen standen dereinst in den Hotelzimmern. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Dieses Porzellan wurde früher in den Hotels verwendet. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Auf die Gastronomie legte das Resort bereits in früheren Zeiten Wert. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Kofi Annan besuchte im Jahr 2004 den Bürgenstock, wie das Foto im Hotelmuseum zeigt. Er war damals Generalsekretär der Vereinten Nationen. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Dies ist eines der denkmalgeschützten Gebäude aus den 1950er Jahren auf dem Bürgenstock. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Audrey Hepburn reiste 1954 in der Bürgenstock Bahn ins Resort. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Die Aufkleber auf dem alten Koffer zeigen es: Der Besitzer logierte im Bürgenstock Hotel. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))
Der Kurator der Ausstellung und ehemalige Direktor des Bürgenstock Resorts Jo Müller steht im heutigen Restaurant RitzCoffier im Place Hotel. Das Restaurant bietet einen Einblick in die Hotelküchen vor 100 Jahren. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))

Der Kurator des Hotelmuseums und ehemalige Direktor des Bürgenstock Resorts Jo Müller im Korridor zwischen dem Bürgenstock Hotel und dem Palace Hotel. (Bild: Boris Bürgisser (Bürgenstock, 6. September 2018))

Museum in Hotelbetrieb integriert

Den Rahmen für die Ausstellung bilden die erhaltenen und renovierten historischen Bauten wie der Spiegelsaal, der nierenförmige Aussenpool aus den 1950er-Jahren oder die denkmalgeschützten Umkleidekabinen. Auch der Lobbybereich und das Restaurant RitzCoffier im denkmalgeschützten Palace Hotel von 1904 tragen zur Atmosphäre bei. «Das Museum ist für alle Besucher zugänglich, sowohl für Tagesauflügler als auch die Hotelgäste», sagt Jonas Reif, Kommunikationsverantwortlicher des Resorts. «Die Ausstellungsstücke stammen grösstenteils aus dem Bestand der Bürgenstock-Stiftung. Wenige Stücke sind Leihgaben von Privaten mit einem engen Bezug zum Resort».

Initiiert hat das Hotelmuseum Bruno H. Schöpfer, der aktuelle Bürgenstock-Manager. So könnten Besucher auf unterhaltende Art und Weise in die «glamouröse Geschichte des Bürgenstock Resorts eintauchen», erklärt Schöpfer. Jo Müller, Kurator und ehemaliger Bürgenstock-Direktor, ergänzt: «Bei der Konzeption des Hotelmuseums wurde darauf geachtet, dieses nahtlos in den bestehenden Hotelbetrieb zu integrieren». So würden beispielsweise Gäste des neuen Oak & Grill Pool Patio Restaurants im historisch erhaltenen Trakt des ehemaligen Bürgenstock Clubs speisen.

Die für das Museum verwendeten Informationen wurden gemäss des Kommunikationsverantwortlichen Reif im eigenen Hotelarchiv, in Zusammenarbeit mit dem Hotelarchiv Schweiz oder durch den persönlichen Kontakt Müllers zu Zeitzeugen gesammelt. Mitkonzipiert und -gestaltet haben die Ausstellung Carmen Gasser von Gasser Derungs in Zürich und Ariana Pradal. Beide sind Spezialistinnen für Museumsdesign.

Architektur-Rundgang und Geographie-Lernpfad entwickelt

Zusammen mit dem Museum wurde der «Walk of Architecture & History» lanciert, ein Themenweg zur Architektur des Resorts. «Alle relevanten historischen Gebäude sind mit einer Messingplatte mit Informationen sowie mit einem QR-Code versehen», erzählt Reif. Über die QR-Codes lassen sich weitere Informationen in zehn verschiedenen Sprachen abrufen, darunter Russisch, Hindi, Arabisch und Chinesisch. Vor Ort können Besucher an der Rezeption der Hotels auch einen Plan für den Rundgang beziehen.

PlanArchitekturRundgang.pdf

Zudem hat das Resort in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Luzern einen Lernpfad entwickelt. Dieser verläuft entlang des Felsenweges und vermittelt sowohl geologische als auch historische Inhalte. Beim Hammetschwand -Lift finden Besucher Wissenswertes über dessen Entstehung und die Technologie vor.

Beim Bau des neuen Bürgenstock Resorts seien rund 40 Millionen Franken investiert worden, um die historisch wertvolle Bausubstanz zu erhalten und heimische Flora und Fauna zu schützen, so die Verantwortlichen.