Heimspiel für Krienser Duo am Auftakt zur Zentralschweizer Jassmeisterschaft

Mit dem Mischen der Karten im Restaurant Wichlern in Kriens beginnt die 12. Zentralschweizer Jassmeisterschaft. Es wird geschoben, diskutiert und gelacht – und es zeigte sich: Auch beim Jassen gibt es Heimvorteil.

Roger Rüegger
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Volle Konzentration (im Uhrzeigersinn von hinten links): Beat Fuchser, Christina Jost, Annemarie Meyer und Hansruedi Bucher am ersten Abend der Zentralschweizer Jassmeisterschaft im Restaurant Wichlern in Kriens. (Bild: Pius Amrein, 8. Oktober 2018)

Volle Konzentration (im Uhrzeigersinn von hinten links): Beat Fuchser, Christina Jost, Annemarie Meyer und Hansruedi Bucher am ersten Abend der Zentralschweizer Jassmeisterschaft im Restaurant Wichlern in Kriens. (Bild: Pius Amrein, 8. Oktober 2018)

Die Vorbereitungen an den Tischen zum Auftakt der 12. Zentralschweizer Jassmeisterschaft der Luzerner Zeitung und ihren Regionalausgaben verlaufen ganz individuell. Manche Jasserinnen und Jasser, die sich im Restaurant Wichlern in Kriens eingefunden haben, unterhalten sich, um sich kennen zu lernen, andere mischen bereits eifrig die Karten und spielen sich warm.

Die Runde an Tisch 11 ist kurz vor Turnierbeginn noch nicht komplett. Gute Gelegenheit, um dem Trio Christina Jost (69) aus Meggen, ihrem zugelosten Partner Hansruedi Bucher (68) aus Rothenburg und Annemarie Meyer (69) aus Kriens etwas auf den Zahn zu fühlen. Die drei sagen unisone, dass sie zum gemütlichen Spiel hier sind. «Ich bin kein Wettkampfjasser, nur aus Freude mache ich mit», versichert Hansruedi – die Jasser duzen sich. Auch Christina ist keine verbissene Jasserin. Die zwei nehmen denn auch nur gelegentlich an einer Jass-Vorausscheidung teil. Begeistert vom Spiel sind aber beide. «Wir haben als Kinder schon viel gejasst», sagt Christina.

Nun ist auch der vierte Spieler – gerade rechtzeitig – erschienen: Beat Fuchser (47) aus Kriens geht an Krücken. Bei einem Sturz hat er sich das Knie böse verletzt. «Seit Juni habe ich praktisch nur gejasst, im Spital hatte ich Zeit, auf der App zuspielen», sagt er. An einem Turnier war er noch nie. Aber wenn eines in Kriens stattfinde, wolle er den Heimvorteil nutzen, meint er. Zudem wolle er wieder einmal mit richtigen Leuten jassen.

Die Karten sind gemischt, das 12. Zentralschweizer Jassturnier kann beginnen. (Bild: Pius Amrein (Kriens, 8. Oktober 2018)

Die Karten sind gemischt, das 12. Zentralschweizer Jassturnier kann beginnen. (Bild: Pius Amrein (Kriens, 8. Oktober 2018)

Wäre eine Aufwärmrunde nicht besser gewesen?

Die erste Runde läuft für beide Parteien nicht ideal. Christina schiebt, Hansruedi sagt Trumpf an. Am Schluss schreiben sie 93 Punkte. Zufrieden? «Mit diesen Karten schon», sagt der Rothenburger. Vielleicht hätten sie doch besser eine Aufwärmrunde gespielt, meint der Reporter. Christina entgegnet: «Du hast uns ja nicht spielen lassen mit deiner Fragerei.» Die Runde lacht und hat auch nichts dagegen, dass der Fotograf aus allen Richtungen und Einstellungen Bilder macht.

Nach zwei Runden läuft es für Christina und Hansruedi dann prächtig. Sie schiebt, er sagt an: «Mach mer en uneufe!» Das Spiel läuft wie geschmiert und endet mit einem Match. Nun strahlen die beiden. «Mer chönes jo!» Christina mischt und verteilt bestens gelaunt die Karten. Doch wie es beim Jassen so ist, kann die gute Stimmung rasch in den Keller rasseln. Denn jetzt sind Beat und Annemarie im Hoch. Und wie. Sie zelebrieren ebenfalls einen Match und geben jetzt den Tarif durch am Tisch.

Wird da wohl gleich Rosen angesagt? (Bild: Pius Amrein (Kriens, 8. Oktober 2018)

Wird da wohl gleich Rosen angesagt? (Bild: Pius Amrein (Kriens, 8. Oktober 2018)

120 Teilnehmer zum Start

Die beiden Teams sind lange recht ausgeglichen auf der Tafel. Bei der letzten Runde aber geht es mit dem Teufel zu. Christina und Hansruedi punkten um einiges höher als die beiden Krienser, aber als es um den letzten Stich geht, fehlt der Frau ein Karte. Die Karten werden neu gemischt. Neues Spiel, neues Glück? Von wegen. Die Einheimischen, die sich vorher übrigens noch nie gesehen haben, machen ihren zweiten Match. «Heimspiel, ich hab’s doch gesagt», jubelt Beat. Christina ist nun doch etwas genervt. «Das regt mich jetzt aber schon etwas auf. Zuerst lief es so gut, dann habe ich die Karte verloren», meint sie.

Turnierleiter Hansjörg Kaegi ist zufrieden mit der Teilnehmerzahl. «Mit 120 Jassern haben wir zwar nicht ganz ans letzte Jahr anknüpfen können, damals waren 140 am Start.» Da heuer aber eine Vorausscheidung mehr als im Vorjahr stattfindet, hofft er die Rekordzahl von 2114 Jassern zu übertrumpfen. Am kommenden Samstag geht es bereits weiter. Die nächste Runde findet im Carterminal von Gössi Carreisen in Horw statt.

17-tägige Reise zu gewinnen

Die Zentralschweizer Jassmeisterschaft läuft! Bis 5. Dezember wird an 18 Turnieren Schieber mit zugelosten Partnern gejasst – ohne Anmeldung. Die Teilnahme kostet 25 Franken. Am 16. Dezember ist das Finale im Kulturzentrum Braui in Hochdorf. Hauptpreis ist eine 17-tägige Reise ans Nordkap und die Lofoten für zwei Personen für 9160 Franken. (rgr) 

Alle Turnierdaten: go.luzernerzeitung.ch/jassen