Stichproben zeigen: Nicht immer halten sich Musikveranstalter an die Lärm-Grenzwerte. Auf Anzeigen wird vorerst verzichtet.
Bei fünf Konzerten im Kanton Schwyz waren Besucher zu hohem Schallpegel ausgesetzt. Dies teilt das Umweltdepartement des Kantons Schwyz am Donnerstag mit. Die Konzertveranstalter erfüllten gewisse Auflagen wie die Abgabe von kostenlosen Gehörschützen nicht. Bei drei Veranstaltungen wurde der Schallpegel nicht in der Nähe der Lautsprecher, sondern an den Mischpulten oder noch weiter von der Bühne entfernt gemessen.
Bei allen Veranstaltungen wurde der Stunden-Schallpegel zwischen 93 und 100 Dezibel überschritten – bei einer Veranstaltung gar um sechs Dezibel. Der Maximalpegel darf zu keinem Zeitpunkt höher als 125 Dezibel sein: Denn hier beginnt die Schmerzschwelle. Diese Schwelle sei aber nicht überschritten worden, teilt das Amt mit. Bei den Veranstaltungen handelte es sich um Open Airs sowie Rock- und Pop-Konzerte, wie Peter Inhelder, Abteilungsleiter Umweltschutz beim Kanton Schwyz auf Anfrage sagte. Die Organisatoren mussten nach der Kontrolle umgehend die Lautstärke anpassen. Auf Anzeigen verzichteten die Behörden.
Eine Motorkettensäge ist rund 110 Dezibel laut, ein Pistolenschuss 160 Dezibel. Was ist nach Expertenmeinung für das Gehör zumutbar? «Laute Musik im Kopfhörer mit 95 Dezibel kann den Ohren wöchentlich während vier Stunden zugemutet werden», schreibt die Suva in einer Broschüre. Der mittlere Schallpegel bei einem zweistündigen Rockkonzert sollte nicht über 98 Dezibel liegen. Studien haben zudem gezeigt, dass rund 55 Prozent der Zuhörer einen Dauerschallpegel von 100 Dezibel als angemessen empfinden. Als Faustregel dazu: Ist die Verständigung nur mit grossem Stimmaufwand möglich, liegt der Schallpegel bei rund 100 Dezibel.
Das Amt für Umweltschutz führte im Auftrag der Schwyzer Gemeinden die Kontrollen durch. Das Amt stellt Handlungsbedarf fest und will in diesem Bereich die Gemeinden vermehrt unterstützen. Ziel ist es, die Zahl von möglichen Gehörschäden und somit auch die Gesundheitskosten zu reduzieren.
rem/sda
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