Die Sennengesellschaft Illgau besteht seit 1903. Jeweils am Güdelmontag organisiert sie eine kleine Sennenkilbi.
Für Tagwache sorgte die Katzenmusik Illgau. Am frühen Vormittag besuchten die Sennengesellschaft und die 18 Sennenpärli einen Gedächtnisgottesdienst in der Pfarrkirche, der von der Ländlerkapelle «z Husmattä Familiämusig» schön umrahmt wurde. Nach der Messe verfolgten zahlreiche Besucher den kleinen Umzug, darunter die Regierungsräte Reichmuth, Stählin und Barraud. Der Umzug wurde von Senn Xaver Bürgler und dessen Frau Anneliese angeführt. Nun folgten einige Senntenbauern mit Originalbraunvieh, eine Gruppe Wildiheuer, kleine und grosse Sennenpärli, Käseliebhaber und Käseverweigerer, die Trachtengruppe, Feldmusik und der Jodlerklub sowie eine Gruppe junger Perkussionisten.
Zu den Mitwirkenden gehörte auch ein Feckerpärli, das feinen Kaffee ausschenkte, sowie die Kindergärtler, die als «Lobo»-Drachen und einem Vulkanberg unterwegs waren. Am Schluss des Umzuges wurde der Sennenvorstand auf dem schön geschmückten Sennenwagen auf den Kirchplatz chauffiert, wo vier volkstümliche Spiele – «Stückli» – aufgeführt wurden.
Sennenpräsident Ernst Bürgler begrüsste das Publikum mit humorvollen Worten. In einem grossen Buch hatte er vier Stückli notiert, die am Vortag bei ihm angemeldet worden waren. Alle Einwohner, die Lust haben, dürfen nämlich ein rund zehnminütiges «Theäterli» aufführen. So suchte bei der ersten Darbietung ein Talentflüsterer neue Kandidatinnen und Kandidaten für die Fernsehsendung «Die grössten Schweizer Talente». Im zweiten Stückli wurde das Ende der Welt thematisiert. Das dritte Stückli handelte vom Bau eines Öko-Kraftwerkes mitten im Dorf. Im vierten und letzten Stückli musste «Didier Cuche» in der Sendung «Wetten, dass ...?» gegen einen schnellen Muotathaler Radler die Streif hinunterflitzen. Zwischen den Stückli-Darbietungen wurden alte Bräuche wie das Geisslächlepfen, Juuzen, Gäuerlä und Fahnenschwingen gepflegt.
Nach dem Sennenmahl in der Mehrzweckhalle Ilge präsentierte Sennenkassier Beat Bürgler (Fakir Rodani) am Nachmittag ein zweistündiges volkstümliches Unterhaltungsprogramm mit urchiger Volksmusik und schönem Jodelgesang. Für heitere Stimmung im Saal sorgten ein paar humorvolle Einlagen (Sketches). Nach dem Programm und am Abend spielte das bekannte Handorgelduo Rickenbacher-Heinzer zum Tanz auf. Um 22 Uhr war der obligate Auftritt der Katzenmusik Illgau. Mit Polonaisen feierte die Festgemeinde den besonderen Tag im Bergdorf, an dem das Brauchtum und die Fasnacht gleichermassen gepflegt werden.
Guido Bürgler
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