Nach neunjähriger Bauzeit findet an diesem Freitag das «Grand Opening» der grössten Zentralschweizer Tourismusanlage statt. Um die 1000 Gäste strömen dafür auf den Bürgenstock und nächtigen im inzwischen komplett fertig gestellten Hoteldorf.
Die hohen Kräne auf dem Bürgenstock sind schon lange verschwunden, seit etwa einem Jahr ist die riesige Tourismus-Anlage bereits in Betrieb. In den letzten Monaten wurde dem Hoteldorf jedoch noch der letzte Schliff verpasst. Beispielsweise wurde vor drei Wochen das Hotelmuseum eröffnet. Nach neun Jahren Bauzeit ist nun endlich der Moment gekommen, auf den sich Investoren, Direktoren, beteiligte Baufirmen, zukünftige Gäste und nicht zuletzt auch Einheimische gefreut haben: Das Bürgenstock Resort wird feierlich eröffnet.
Für das «Grand Opening» des Bürgenstock Hotels & Resort Lake Lucerne - der vollständige Name sei hier für einmal ausgeschrieben - haben die Verantwortlichen rund 1000 Gäste eingeladen. Auf sie wartet ein unterhaltsames Abendprogramm inklusive Dinner und Feuerwerk. In Anwesenheit von Bundesrat Johann Schneider-Ammann wird dabei auch das obligate Band durchschnitten. Zuvor findet in einem kleineren Rahmen zudem der offizielle Einweihungsakt statt - bei dem das Resort unter anderem gesegnet wird.
Nach einem «erfolg- und lehrreichen Eröffnungsjahr» soll mit der Eröffnung die «Rückkehr der Hotelikone würdig und ausgiebig» gefeiert werden, heisst es in der Einladung.
In Festkleidung und mit Champagnerglas werden auch die Herren zu sehen sein, die in den letzten Jahren den nicht immer glatt verlaufenden Ausbau des Ressorts vorangetrieben hatten und die auch in Zukunft die Fäden in der Hand halten werden: CEO der Katara Hospitality, Hamad Al Mulla, General Manager Robert P. Herr sowie Managing Director Bruno H. Schöpfer. Letzterer leitete den Ausbau des Resorts, stand den arabischen Investoren Red und Antwort und verhandelte mit den Behörden. Beispielsweise musste er nicht weniger als 147 Baubewilligungen besorgen – darunter eines für ein Bienenhäuschen.
In Auftrag gegeben wurde ganze Projekt vom katarischen Staatsfonds, der auf dem Bürgenstock 550 Millionen Franken investiert hat. Der Kleinstaat auf der Arabischen Halbinsel legt einen Teil seiner Einnahmen aus dem Erdgas-Geschäft weltweit in Tourismusanlagen an. In der Schweiz gehören nebst dem Bürgenstock der «Schweizerhof» in Bern und das Hotel Royal Savoy in Lausanne den Kataris. Impressionen von der Eröffnungszeremonie gibt es auf der folgenden Bildstrecke:
Auch die Highlights der Anlage sind mittlerweile in Betrieb, sie wurden Anfang 2018 etappiert eröffnet. Insgesamt bietet der Bürgenstock 383 Zimmer und Suiten in vier Hotels. Hier eine Übersicht, was alles zum neu gestalteten Hoteldorf gehört:
Beim Bürgenstock handelt es sich um das bis anhin grösste Tourismus-Projekt der Zentralschweiz. Das Wirtschaftsinstitut BAK Basel rechnete aus, dass die neue Anlage für die Region eine Bruttowertschöpfung von jährlich 140 Millionen Franken abwirft. Ziel bleibt es aber, das Angebot für verschiedenste Gästegruppen attraktiv zu halten. Über 100'000 Tagesgäste sollen jährlich die verschiedenen Einrichtungen beleben. Die Resort-Verantwortlichen rechnen für die ersten zwei Jahre mit einer Auslastungsquote von 65 Prozent. Ab 2020 soll Vollbetrieb herrschen und das Resort eigenwirtschaftlich sein.