Bildung
Kanton Luzern gibt Siegerprojekt bekannt: So soll die erweiterte Kanti Reussbühl aussehen

Die Kantonsschule Reussbühl wird saniert und erweitert. Nun hat der Kanton das Siegerprojekt vorgestellt.

Federico Gagliano
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Blick ins Innere des geplanten Neubaus.

Blick ins Innere des geplanten Neubaus.

Visualisierung: PD

Das Gebäude der Kantonsschule Reussbühl ist nicht nur über 50 Jahre alt, es platzt auch aus allen Nähten. Deshalb soll das Schulhaus durch einen Neubau erweitert werden. Am Montag enthüllten der Luzerner Regierungsrat Reto Wyss und Rektorin Annette Studer das Projekt «Terra Plana», welches auch eine Sanierung des alten Gebäudes vorsieht.

So soll der Neubau von aussen aussehen.

So soll der Neubau von aussen aussehen.

Visualisierung: PD

Es ist nicht das erste Mal, dass die Kantonsschule Reussbühl vergrössert wird. Bereits 1996 wurde ein Ergänzungsbau, in dem sich auch die Mensa der Schule befindet, erbaut. Inzwischen wird die Kanti Reussbühl von rund 700 Lernenden und 210 Studierenden der Maturitätsschule für Erwachsene besucht, über 120 Lehrpersonen sind an der Schule tätig. Bei dieser Ausgangslage wird prognostiziert, dass der Platz 2030 nicht mehr reichen könnte – nicht nur in Reussbühl.

Platz für 550 Lernende mehr

Der Kanton Luzern hatte deshalb bereits letztes Jahr angekündigt, dass die Kantonsschulen ausgebaut werden müssen. Im März wurden die Pläne für die Kanti Sursee enthüllt, nun ist Reussbühl an der Reihe. Künftig sollen 18 neue Klassen, also zusätzliche 550 Lernende, Platz haben. Dazu soll ein Neubau hinter dem alten Gebäude entstehen, der neben Unterrichtsräumen auch drei neue Turnhallen sowie die Küche der Mensa beherbergen wird.

Der Balkon mit Fassade.

Der Balkon mit Fassade.

Visualisierung: PD

Beim im letzten Jahr gestarteten Architekturwettbewerb habe man zentrale Kriterien festgelegt, erzählte Reto Wyss am Montag an der Pressekonferenz. Eine campusartige Schulanlage, flexible Nutzungsmöglichkeiten und die Einhaltung von Minergie-Standards gehören dazu. Das Siegerprojekt «Terra Plana» des Zürcher Architekturbüros von Annette Gigon und Mike Guyer habe diese Anforderungen am besten erfüllt und sich deshalb gegen die 32 anderen Vorschläge durchgesetzt. Der Baustart ist auf 2027 terminiert und soll 2030 beendet sein, das Luzerner Stimmvolk wird voraussichtlich 2026 über die Erweiterung und Sanierung abstimmen. Im Aufgaben- und Finanzplan 2023 bis 2026 wurden als Planungsgrundlage 48 Millionen Franken eingestellt, Wyss warnt aber: «Das wird nicht reichen.» Wegen der Teuerung und Nachhaltigkeitsaspekten sei davon auszugehen, dass der Erweiterungsbau mehr kosten werde. «Die genauen Zahlen werden vom Kanton noch ermittelt.»

Landreserve bleibt frei

Der Neubau soll komplett aus Holz und Beton bestehen, flexible und multifunktionale Räume anbieten und den modernen Unterrichtsmethoden Rechnung tragen. Rektorin Annette Studer betonte die Bedeutung des Neubaus für die Schule. Die drei neuen Sporthallen seien zum Beispiel dringend nötig: aktuell müssen die Studierenden teilweise zur nahen Sekundarschule Ruopigen für den Turnunterricht, da der Platz nicht reicht. Auch die Unterrichtszeiten wurden aufgrund des Platzmangels bis um 17.30 ausgedehnt. «Für Studierende, die von weit her kommen, ist das besonders mühsam», sagt Studer. Der Ersatzbau würde diese Probleme lösen. Freizeiträume, wie sie auch schon im alten Gebäude vorhanden waren, soll es auch im neuen Gebäude geben. Die Klassen sollen aber in allen Teilen der Schule unterrichtet werden. «Die Gebäude sollen sich ergänzen und nicht voneinander getrennt sein», sagt Studer.

Wyss schätzt beim Siegerprojekt besonders, dass die noch freie Landreserve hinter der Kanti nicht angetastet wird. «So bleibt weiteres Potenzial für die Zukunft erhalten», sagt Wyss. Das alte Gebäude wird in den neuen Campus integriert werden und saniert, um den heutigen energetischen Anforderungen zu entsprechen. Die Mensa, welche sich im neueren Teil der Schule befindet, wird ebenfalls vergrössert.

Die eingegangenen Projektvorschläge liegen seit Montag bis am 4. Mai zwischen 16.30 und 19 Uhr im Alten Zeughaus Luzern an der Museggstrasse auf. Die Ausstellung ist öffentlich zugänglich und kostenlos.