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Zentralschweiz
Kanton Luzern
Der Luzerner Justiz- und Sicherheitsdirektor Paul Winiker ist gegen einen Flickenteppich bei der Bekämpfung von Gewalt bei Fussballspielen.
Geht es nach dem Luzerner SP-Präsidenten David Roth, sollen nationale Fussballspiele mit Zuschauern in Luzern nur dann bewilligt werden, wenn die Gegner mindestens zwei Wochen im Voraus bekannt sind. Das fordert der seit 2011 im Kantonsrat politisierende Stadtluzerner in einem jüngst eingereichten parlamentarischen Vorstoss. Mitunterzeichnet ist das Postulat auch von Mitgliedern der Grünen, der Mitte und der FDP. Würde der Vorstoss umgesetzt, käme es 2024 zu Geisterspielen, denn im dannzumal geltenden Playoff-Modus sind die Paarungen nur wenige Tage vor den Spielen bekannt. Als Grund für den Vorstoss nennt Roth den riesigen Aufwand für die Polizei, wenn sie kurzfristig Personal aufbieten muss.
Der Luzerner Justiz- und Sicherheitsdirektor Paul Winiker äussert sich auf Anfrage nicht zur konkreten Forderung von David Roth – usanzgemäss, denn hängige Vorstösse werden von Regierungsmitgliedern oder Chefbeamten nie kommentiert. Dennoch macht der SVP-Regierungsrat eine inhaltliche Aussage: Er betont, alle Massnahmen im Zusammenhang mit der Eindämmung von Gewalt bei Fussballspielen sollten «schweizweit flächendeckend eingeführt und angewendet werden». Die Umsetzung von Roths Vorstoss würde zum Gegenteil, nämlich einem Flickenteppich, führen, weil in anderen Kantonen weniger rigide Bewilligungsregeln gelten könnten.
Auch der Bundesrat spricht sich für flächendeckend geltende Regeln aus. Das hat er am Mittwoch in seinem Bericht «Bekämpfung des Hooliganismus» kommuniziert.
Ansonsten verweist Winiker auf ein Projekt der Swiss Football League und der kantonalen und städtischen Bewilligungsbehörden, in dem das Vorgehen zur Vermeidung von Gewalt bei Sportveranstaltungen neu aufgegleist wird. Geprüft werden dabei unter anderem personalisierte Tickets und Massnahmen bei den Fantransporten.