Digitalisierung
Schnelleres Internet für die Landschaft: Kanton Luzern unterstützt eine bessere Breitbanderschliessung

Der Kanton Luzern will zu einer besseren Breitbanderschliessung im ländlichen Raum beitragen. Der regionale Entwicklungsträger Luzern West zeigt sich über die Unterstützung erfreut.

Fabienne Mühlemann
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Auf der Luzerner Landschaft fühlen sich viele Menschen abgehängt, weil sie mit veralteten Kupferkabeln im Internet surfen müssen. Der Luzerner Regierungsrat will nun die Breitbanderschliessung auf dem Land bis 2030 massgeblich verbessern. Dazu hat er eine Strategie verabschiedet, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst. Das Ziel: Eine hohe und nachhaltige Versorgung von Bevölkerung, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung mit Hochbreitbandinternet. So könne die Ungleichheit zwischen Stadt und Land verringert werden.

«Die Breitbanderschliessung ist ein wichtiger Faktor in Bezug auf die Standortattraktivität. Hier gibt es Handlungsbedarf, vor allem im ländlichen Raum», sagt Samuel Graf, Abteilungsleiter Wirtschaftsentwicklung beim Kanton, auf Anfrage. Die Internet-Grundversorgung ist grundsätzlich Aufgabe des Bundes und wird durch die Swisscom umgesetzt. Der Kanton sehe sich daher in einer «koordinierenden und politisch unterstützenden Rolle für die Gemeinden».

Schnellere Bewilligungsverfahren für 5G-Antennen?

Dazu hat der Kanton verschiedene Massnahmen abgeleitet, wie Graf erklärt. So plant man beispielsweise einen jährlichen runden Tisch mit den Netzwerkbetreibern und den Regionalen Entwicklungsträgern (RET), welche die Anliegen der Gemeinden bündeln. Weiter will der Kanton prüfen, inwieweit die Bewilligungsverfahren für 5G-Antennen beschleunigt werden können. Zudem soll geklärt werden, ob durch eine Planungs- und Baukoordinationsplattform Synergien genutzt werden können, insbesondere auch bei der Verlegung von Glasfaserleitungen.

Der Kanton will die RET bei der Entwicklung von regionalen Erschliessungskonzepten unterstützen – in diesem Fall auch finanziell mit Geldern der Neuen Regionalpolitik (NRP). Graf: «Bei der Infrastruktur leistet der Kanton keine finanzielle Unterstützung, da dies in erster Linie Aufgabe des Bundes und der Netzwerkbetreiber ist.»

«Prioris»-Beteiligte sind erfreut

Ein Projekt, welches bereits parallel zur Erarbeitung der Strategie unterstützt wurde, ist «Prioris» des RET Luzern West. Das Projekt will ein Glasfasernetz in 21 Gemeinden realisieren. Kürzlich kam es hier zu Unstimmigkeiten, weil ein Vorpreschen der Swisscom in Willisau die Pläne zu untergraben droht (wir berichteten). Auf Nachfrage betont Graf, dass die erarbeitete Strategie des Kantons nicht eine Folge des Projekts sei, sondern aufgrund einer vom Kantonsrat überwiesenen Motion von Guido Roos (Mitte) aus dem Jahr 2018 erarbeitet worden sei. Gleichzeitig erhofft er sich, dass die beteiligten Akteure hier gemeinsam eine Lösung finden und so zur Verbesserung der Breitbanderschliessung beitragen.

In einer Mitteilung zeigen sich die Projektbeteiligten von «Prioris» erfreut über die Unterstützung des Kantons. «Die Luzerner Regierung hat die Zeichen der Zeit erkannt. Eine flächendeckende Erschliessung mit leistungsfähigem Internet ist absolut zentral für die Landschaft», wird Franzsepp Erni, Präsident Steuerungsausschuss Prioris, zitiert. Ohne schnelles und stabiles Internet drohe Regionen, dass sie den Anschluss an die vernetzte und digitale Welt verlieren. «Wir freuen uns, dass der Kanton unser Projekt ausdrücklich unterstützt.»