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Zentralschweiz
Kanton Luzern
Schon beschlossen ist ein Personalausbau bei der Luzerner Polizei, nun will die Staatsanwaltschaft nachziehen. Das Anliegen ist berechtigt, denn die Behörden arbeiten Hand in Hand. Schade, wird der Kampf gegen Menschenhandel weiterhin stiefmütterlich behandelt.
Heroin, Kokain, Waffen: All das ist im Kanton Luzern seit Jahren problemlos erhältlich. Eher neu ist, dass sich hier auch die Köpfe von international organisierten Verbrechersyndikaten niederlassen. Kein Wunder: Luzern liegt auf der Nord-Süd-Achse und ist nicht berühmt dafür, den Mafiabossen auf den Füssen herumzutreten. Wenn, dann reagieren Staatsanwaltschaft und Polizei erst auf Hinweis von aussen. Zum Beispiel, wenn Europol verdächtige Personen auf dem Silbertablett serviert.
Um das Feld nicht vollständig der Unterwelt zu überlassen, braucht es jetzt starke Signale. Also selbstständige Ermittlungen im Milieu, eigene Abhöraktionen und Einvernahmen. Das geht nur mit genügend Ressourcen bei der Polizei und bei der Staatsanwaltschaft. Beide Behörden müssen gleichermassen mit mehr Ressourcen ausgerüstet werden. Denn sie arbeiten Hand in Hand: Die Staatsanwältinnen entscheiden über Massnahmen wie das Überwachen von Telefonen, die Polizisten arbeiten an der Front.
Schon bewilligt ist ein schrittweiser Ausbau des Polizeikorps. Dass die Staatsanwaltschaft jetzt ihrerseits mehr Personal fordert, ist folgerichtig. Nur mit vereinten Kräften ist der organisierten Kriminalität beizukommen. Unverständlich ist, dass die Polizei ausgerechnet in jenem Bereich kaum aufgestockt wird, in dem mit Menschen gehandelt wird. Diese Prioritätensetzung ist höchst fragwürdig.