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Kanton Luzern
Luzerner Architekten gewinnen den Wettbewerb für den Neubau der Anlage. Gebaut wird nach ökologischen Standard, etwa mit einheimischem Holz.
Sieger des Wettbewerbs für den Neubau der Schulanlage Kehlhof in Adligenswil ist das Projekt «Lernlandschaft». Entworfen hat es ein Luzerner Architektenteam um Roman Sigrist sowie Karin Gauch und Fabien Schwartz. Das Projekt überzeuge durch eine geschickte Gliederung des Gebäudekörpers, grosszügige Aussenräume und eine optimale Einbettung in das Dorfbild, heisst es im Abschlussbericht der Wettbewerbsjury.
Die Jury lobt die «ruhige, parkartige» Gestaltung in der Zone zwischen Schulhaus und Alters- und Gesundheitszentrum sowie Turnhalle. Die gegliederten Baukörper würden es zudem ermöglichen, das Konzept der «kleinen Schule in der grossen Schule» umzusetzen. Das heisst «übersichtliche Einheiten in einer Schule mit 450 Schülern und Schülerinnen».
Das Siegerteam plant einen lang gestreckten Schulhausneubau parallel zum Schulhaus Obmatt. Der Neubau ist für 18 Primarschul- und 6 Kindergartenklassen konzipiert. Die Schulraumgestaltung des Siegerprojekts biete ein ideales Lernumfeld, «insbesondere mit den direkt zugänglichen Aussenräumen für die Kindergartenklassen», lässt sich der Adligenswiler Gemeindepräsident Markus Gabriel (SVP) in einem Interview auf der Gemeinde-Website zitieren. Auch seien die Sport- und Spielräume grosszügig angelegt. Zudem minimiere die geschickte Anordnung der Gebäude die mögliche Lärmbelastung für die unmittelbare Nachbarschaft. Das Projekt berücksichtige ausserdem die künftigen Entwicklungsmöglichkeiten: «Es ist so konzipiert, dass Erweiterungen sowohl in den bestehenden als auch in den neuen Schulanlagen möglich sind, auch für die schulergänzende Betreuung.»
Das neue Schulhaus wird mit vorgefertigten Holzelementen aus einheimischem Holz gebaut. Nur die Bauteile, die mit dem Erdreich in Berührung kommen, werden in Beton ausgeführt. Der Holzbau wird an den Wärmeverbund angeschlossen sein und er wird über eine Fotovoltaikanlage verfügen. Bei den Fassaden ist ein hellgrau-silbriger Farbton vorgesehen, der witterungsbeständig ist. Auch die Innenräume werden durch helle Holztöne geprägt sein.
Nur der nordwestliche Baukörper wird in Massivbauweise unterkellert, sonst gibt es keine Untergeschosse. Damit werden die Aushubarbeiten gering gehalten. Positiv auf die Kosten wird sich auch auswirken, dass keine Provisorien nötig sein werden, da die Pavillons F, A und B während der Bauzeit erhalten bleiben. Der 2005 errichtete Pavillon F wird auch langfristig weiterhin für Schulnutzungen zur Verfügung stehen. Die geplante neue Turnhalle ist erst in einer zweiten Bauetappe geplant.
Am offenen Wettbewerb nahmen 13 Planerteams teil. Der Juryentscheid für das Projekt «Lernlandschaft» fiel einstimmig. Für den Projektwettbewerb hatte das Adligenswiler Stimmvolk im vergangenen November im Rahmen des Budgets 2022 einen Kredit von 790'000 Franken bewilligt. In dieser Summe enthalten sind sowohl die Preisgelder für die prämierten Projekte als auch die Erarbeitung des Vorprojektes durch das Siegerteam.
Über den Baukredit wird das Stimmvolk voraussichtlich 2023 abstimmen. Für die Baukosten ist laut Finanzstrategie des Gemeinderates ein Kostenrahmen von rund 22 Millionen Franken vorgesehen. In einem nächsten Schritt wird das Siegerprojekt nun weiter verfeinert. Nach zweijähriger Bauzeit könnte das neue Schulhaus auf Beginn des Schuljahres 2026/27 bezugsbereit sein.
Ausstellung aller Wettbewerbsprojekte bis 1. September in der Turnhalle des Dorfschulhauses 1 (Mo. bis Fr. 18 bis 20 Uhr).