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Die Hochschule Luzern kann ihre Anmeldezahlen auf hohem Niveau halten, die PH Luzern vermeldet derweil einen Rekord. Besonders beliebt sind Studiengänge, die den aktuellen Zeitgeist treffen.
Nach den Schülerinnen und Schülern wartet auch auf die Studentinnen und Studenten im Kanton Luzern wieder der Ernst des Lebens: An der Pädagogischen Hochschule Luzern, der Universität Luzern und der Hochschule Luzern startet kommende Woche das Herbstsemester.
Erstgenannte darf dabei einen Rekord vermelden. «Aktuell sind so viele Studierende für die Ausbildung an der PH Luzern eingeschrieben wie noch nie zuvor», hält Sprecher Marco von Ah fest. Total werden 2499 Personen (ohne Sek II Berufsbildung) verzeichnet – davon starten 650 neu ins Studium.
Auch die HSLU darf sich einmal mehr über einen «sehr hohen Zuwachs» freuen. Aktuell verzeichnet sie rund 8200 Studierende. «Damit kann die Hochschule Luzern die Anmeldezahlen nach dem überraschend hohen Zuwachs während der Pandemiejahre auf hohem Niveau halten», so Sprecher Saverio Genzoli.
So stieg die Anzahl Studierende in den Jahren 2020 und 2021 von 7066 auf 8333 an. Grund für das grosse Interesse waren wohl ausbleibende Zwischenjahre oder Auslandsemester, wie es in einer Mitteilung heisst. «Die hohen Anmeldezahlen während der ersten beiden Pandemiejahre hat uns überrascht», wird denn auch Rektor Markus Hodel zitiert. Durch die veränderte Situation zeige sich nun eine Normalisierung.
Neu starten 2669 Studienanfängerinnen und Studienanfänger in einen Bachelor- oder Masterstudiengang. Wie viele es an der Universität sind, steht nicht fest. Wie es auf Anfrage heisst, liegen zum jetzigen Zeitpunkt noch keine kommunizierbaren Zahlen vor. Grund sei der laufende Immatrikulationsprozess.
Premiere für die Hochschule Luzern: Ihr Studiengang Master of Science in Business Administration hat es erstmals in das Ranking der «Financial Times» gefunden. Verzeichnet werden dort die besten 100 Management-Studiengänge der Welt. Der Master der HSLU liegt dabei auf Platz 91, in der Kategorie «Value for Money» hat er es wiederum auf Rang 2 geschafft.
Klar ist aber: Zumindest bei den Präferenzen bezüglich Studiengang hat sich kaum etwas geändert. «Der im letzten Jahr erstmals angebotene Bachelor in Gesundheitswissenschaften stösst auch in diesem Jahr auf sehr erfreuliche Nachfrage», so Sprecher Lukas Portmann. Dies gelte auch für den neuen Online-Master «Philosophy, Theology and Religions». Am meisten Studierende zählte im letzten Jahr der Studiengang Rechtswissenschaft, gefolgt von Wirtschaftswissenschaften.
An der HSLU verzeichnet gemäss Genzoli der Bachelor in Business Psychology besonders hohe Anmeldezahlen – insgesamt sind über 700 Studierende eingeschrieben. Auch neue Angebote in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit seien beliebt. Darunter etwa Information & Cyber Security oder departementsübergreifende Studiengänge, die sich an der Schnittstelle zwischen Informatik und kreativen Prozessen bewegen.
Auch nach den Lockerungen der Coronamassnahmen setzen viele Bildungseinrichtungen weiterhin auf ein digitales Angebot. So bietet die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Luzern ab diesem Herbstsemester Podcasts für die Vorlesungen auf Bachelorstufe an. Dies geschieht in Ergänzung zu den Präsenzveranstaltungen und im Rahmen eines drei Semester dauernden Pilotprojekts. Auch an der PH Luzern kommen in der Coronazeit erprobte digitale Lehrformate zum Einsatz, «falls damit ein Mehrwert zur Präsenz geschaffen wird». Dies sei beispielsweise bei Vorlesungen mit grossen Teilnehmendenzahlen der Fall, wie Marco von Ah festhält.
Seit 2020 mehr als verdoppelt haben sich zudem die Zahlen beim Bachelor Energy & Environmental System Engineering. Bei allen genannten Studiengängen handle es sich um «zukunftsträchtige Trend-Themen, die einerseits gerade bei jungen Menschen auf grosses Interesse stossen und andererseits in der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung einen Zeitgeist treffen».
An der PH Luzern bleiben derweil die Bereiche Primarstufe (797 Studierende) und Sekundarstufe I (753 Studierende) beliebt. Darauf folgt der Bereich Schulische Heilpädagogik (463 Studierende). Dort verzeichne man gemäss von Ah einen «markanten Zuwachs» – noch 2021 wurden 388 Personen gezählt.
Aus welchen Kantonen die Studierenden stammen, wurde noch nicht ausgewertet. Klar ist: 2021 kamen 40 Prozent der HSLU-Studierenden aus einem der Zentralschweizer Kantone. Über 600 Personen haben sich derweil aus dem Ausland eingeschrieben. An der Universität stellte Zürich (13 Prozent) nach Luzern (25 Prozent) die zweitmeisten Studierenden, an der PH Luzern der Gastgeber selbst mit 41 Prozent.